Regierungspräsidentin Sylvia Felder hat am Dienstag die Gemeinde Heddesheim (Rhein-Neckar-Kreis) besucht. Dabei ging es unter anderem um den geplanten Bau eines Umspannwerks auf Heddesheimer Gemarkung. Sylvia Felder informierte Bürgermeister Achim Weitz (parteilos), dass der Antrag des Netzbetreibers TransnetBW für den Bau des Umspannwerks in dieser Woche beim Regierungspräsidium eingehen soll.
Das habe sie selbst aus dem Mannheimer Morgen erfahren. Es könne aber noch bis zu einem Jahr dauern, bis der Antrag geprüft und genehmigt wird. Einsprüche in das Verfahren, die laut Felder zu erwarten sind, könnten den Prozess zusätzlich in die Länge ziehen.
Netzbetreiber TransnetBW plant Umspannwerk "Mannheim Ost"
Im Oktober vergangenen Jahres waren die Pläne der TransnetBW im Gemeinderat vorgestellt worden. 2028 soll mit dem Umspannwerk ein zweiter Einspeisepunkt für Stromlieferungen errichtet werden, um Mannheim und die Region mit Strom zu versorgen. Das Umspannwerk nahe der Landesstraße in Richtung Mannheim braucht eine Fläche von 200.000 Quadratmetern.

Online-Petition einer Bürgerinitiative
Die Gemeinde Heddesheim sowie der Bürgermeister Achim Weitz lehnen die Pläne ab. Anfang Dezember hatte sich eine Bürgerinitiative gegründet. Wenige Tage danach folgte eine Online Petition, die bisher mehr als 2.700 Menschen unterschrieben haben. Landwirte beklagen den Verlust wertvoller Ackerböden:

Die Stimmung in Heddesheim sei unverändert, bestätigte Achim Weitz gegenüber dem SWR. Die Bürgerinnen und Bürger seien weiterhin in Aufruhr wegen des Umspannwerks, das Ihnen hier "vor die Tür gesetzt werden soll." Er erwarte von Sylvia Felder keine Positionierung zu den umstrittenen Plänen. Er freue sich über den persönlichen Austausch und den persönlichen Kontakt.

Heddesheim wirbt um Verständnis
Nach dem Termin im Heddesheimer Rathaus gab es einen Ortstermin am Standort für das geplante Umspannwerk. Achim Weitz nutzte die Gelegenheit, die Sorgen und Einwände der Heddesheimer Bürgerinnen und Bürger zu erklären.
Wenn sie (Sylvia Felder) etwas Verständnis ins Regierungspräsidium mitnimmt, dann bin ich mir sicher, dass das Planfestellungsverfahren sachlich und ordentlich durchgeführt werden kann.
Regierungspräsidentin Felder betonte bei dem Termin im Rathaus, ihre Behörde prüfe den Antrag über ein Planfestellungsverfahren nicht inhaltlich, sondern nur auf die Rechtmäßigkeit.