Lange Gesichter in Mannheim, Erleichterung in Heidelberg und einigen kleineren Städten und Gemeinden: Während die Mannheimer ihren Fastnachtsumzug schweren Herzens absagen mussten, haben es die Heidelberger in diesem Jahr geschafft, ihren Jubiläums-Umzug zum 175. Geburtstag auf die Beine zu stellen. Zwar auch nur mit Mühe und dank eines großzügigen Zuschusses der Stadt, aber immerhin.
Vielfältige Gründe für die Absage von Fasnachtsumzügen
Die Gründe für die Absage in Mannheim, die auch in Ludwigshafen bedauert wird, sind vielfältig: Probleme mit der Versicherung, zu wenig ehrenamtliches Personal, zu hohe Kosten. Andernorts dagegen scheint man damit besser klar zu kommen. Nicht nur in Heidelberg, sondern gerade auch in kleineren Kommunen.
Umzug in Malsch: Tradition und Zusammenhalt
Beispiel Malsch (Rhein-Neckar-Kreis): Hier könnte die Stimmung kaum besser sein. Seit Wochen werkeln die Fasnachter für den großen Umzug am Fasnachtssonntag. Von den rund 3.000 Einwohnern gehen gut 1.000 beim Umzug mit. Das war vor Corona so und das wird auch dieses Jahr so sein. Tradition und Zusammenhalt werden hier groß geschrieben.
Nachwuchsmangel bei den beteiligten Fasnachtsvereinen
Das würde man natürlich auch in Mannheim unterschreiben. Umso trauriger haben die Narren hier auf die Absage des Umzugs reagiert. Eine solche Großveranstaltung auf die Beine zu stellen, war für die Ehrenamtlichen schon immer eine Heraufsforderung. Jetzt ist es kaum zu stemmen, zumal der Nachwuchs in den Vereinen ausbleibt. Ursache dürfte auch hier die Pandemie sein, während der es kaum Trainingsmöglichkeiten gab. Vereine wie die Ilvesheimer Tanzgarde der KV Insulana (Rhein-Neckar-Kreis) wollen jetzt gezielt bei den verbleibenden Umzügen für sich werben, etwa beim Umzug in Heidelberg.