Allein im Jahr 2021 zählte die Polizeidirektion 400 solcher Fälle - das sind allerdings nur die, die bekannt geworden sind, die Dunkelziffer liegt deutlich höher. In jüngster Zeit seien die Fallzahlen wieder gestiegen. Die Betrüger spiegeln den potentiellen Opfern vor, sie seien Mitarbeiter von Microsoft und für die technische Unterstützung, den sogenannten "Support" zuständig. Microsoft bietet aber gar keinen persönlichen Support für Privatnutzer.
Aufforderung zum Anruf
Ausgelöst werden solche Kontakte unter anderem durch Schadsoftware, die in einem Computer-Fenster zum Anruf bei der angeblichen Support-Stelle auffordert, verbunden mit dem Hinweis, der Computer sei mit Schadsoftware verseucht.
Ziel: Sensible Daten, am besten von der Bank
Die Betrüger wollen in oft längeren Gesprächen Zugriff auf den Rechner bekommen, um sensible Daten auszuspähen, schreibt die Polizei. Besonders wertvoll seien zum Beispiel Bankzugangsdaten. Manchmal bieten sie auch ein kostenpflichtiges Abonnement von Hilfeleistungen an.
Auffällig ist die Bit-Coin-Variante
Besonders auffällig sei die "BitCoin-Variante", die so funktioniert: Mit den ausgespähten Daten wandeln die Täter in einem Bruchteil von Sekunden das unberechtigt erlangte Geld von Bankkonten ihrer Opfer in eine digitale Währung um. Die Betrüger nutzen die persönlichen Daten ihrer Opfer und eröffnen auf deren Namen meist mehrere Konten bei Kryptoanbietern. Ist die Kontoeröffnung geglückt, wird das Geld von der Hausbank transferiert und der Kauf der digitalen Währung ausgeführt.
Geld ist schnell im Ausland
Die Betrüger transferieren dann die so umgewandelten digitalen Vermögenswerte zügig weiter ins Ausland. In einigen Fällen könne das Geld wieder von den Hausbanken zurückgeholt werden, aber der Kauf der Kryptowährung sei dann längst abgeschlossen. Die Betroffenen hätten dann häufig mit Schreiben von Inkasso-Unternehmen zu tun, die von den Kryptoanbietern mit der Einforderung des Geldbetrags beauftragt wurden.