Am Freitagmittag hatten sich der EvoBus-Betriebsrat und SPD-Politiker getroffen, um über die Zukunft von EvoBus zu sprechen. Um Kosten zu sparen, will Daimler Truck einen Teil der Bus-Produktion ins Ausland verlegen. Damit wären nach Gewerkschaftsangaben bei der Daimler-Tochter EvoBus in Mannheim 1.000 Arbeitsplätze bedroht.
Fragenkatalog, Gegenkonzept und Verhandlungen geplant
Mit dabei beim Treffen am Freitag waren unter anderem die Bundestagsabgeordnete der SPD in Mannheim Isabel Cademartori, der SPD-Landesvorsitzende Andreas Stoch und Mannheims OB Peter Kurz.Ein Ergebnis des Gesprächs: In der kommenden Woche will der Betriebsrat dem Evobus-Management einen Fragenkatalog zum geplanten Stellenabbau übergeben.
Danach wollen Betriebsrat und Gewerkschaft ein Gegenkonzept erstellen und in die Verhandlungen mit dem Arbeitgeber Evobus gehen, erklärte der Betriebsratsvorsitzende Buschbacher bei dem Treffen mit den SPD-Politikern. Deren Unterstützung für den Erhalt der Arbeitsplätze sei den Evobus-Beschäftigten gewiss, betonte der SPD-Landesvorsitzende Stoch in Mannheim. Es gehe darum, so der SPD-Landesvorsitzende Stoch, den Schulterschluss mit den Beschäftigten zu zeigen und ein Signal an die Unternehmensleitung zu senden.
Bundesarbeitsminister Heil will sich einschalten
Außerdem wurde gefordert, dass sich die Landesregierung einschalte und Wege und Lösungen zu suchen, wie man die Produktion von klimaneutralen Bussen in Baden-Württemberg halten könne. Nach Angaben der IG Metall Mannheim habe auch Bundesarbeitsminister Heil (SPD) angekündigt, sich einzuschalten.
Daimler Truck will durch Stellenabbau Kosten sparen
In Mannheim soll der Karosserierohbau wegfallen und in das EvoBus-Werk in Tschechien verlegt werden. In Neu-Ulm stehen bis zu 600 Stellen im Reisebusbau auf der Kippe. Daimler Truck hat das Ziel 100 Millionen Euro an jährlichen Kosten zu sparen.
EvoBus-Betriebsrat versucht sich für Mitarbeitende stark zu machen
EvoBus-Betriebsrat und Gewerkschafter lehnen den Stellenabbau ab und vermissen ein Unternehmenskonzept. Sie erhoffen sich bei den Verhandlungen mit Daimler Truck Unterstützung von Seiten der Politiker. Auch die betroffenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter kämpfen jetzt um ihre Jobs.