Jungbullen-WG im Heidelberger Zoo (Foto: Heidrun Knigge/Zoo Heidelberg)

Bundesweit einmaliges Elefanten-Projekt

Neuer Jungbulle im Heidelberger Zoo hat sich gut eingelebt

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Minh-Tan ist fünf Jahre alt. In der Jungbullen-WG im Heidelberger Zoo soll der Elefant soziales Miteinander lernen. Seit drei Wochen ist er da und hat auch schon Freunde gefunden.

Junge Elefantenbullen sind wie Halbstarke. Deshalb können sie nur eine begrenzte Zeit bei ihren Familien leben. In der Natur verlassen sie ihre Herde. Der Heidelberger Zoo bietet vier Jungelefanten in einer Art Wohngemeinschaft die Möglichkeit, sich auszuprobieren. Neuzugang ist Minh-Tan aus Osnabrück.

Vom Jungbullen zum Zuchtbullen

Der Elefantenbulle hat fünf Jahre bei seiner Mutter in Osnabrück gelebt, jetzt soll er in Heidelberg erwachsen werden. Im Zusammenleben mit anderen Jungbullen soll er lernen, sich durchzusetzen und auch schwierige Situationen zu bewältigen.

"Wenn sie später Zuchtbullen sein wollen und sich gegen gestandene Elefantenkühe auch etablieren möchten, dann brauchen sie genau diese Führungsqualitäten, die sie bei uns lernen."

Die Dickhäuter lernen nicht nur voneinander, sondern auch von ihren Tierpflegern. Was aussieht wie Spiel, ist wichtiges Training. Um medizinisch versorgt zu werden, müssen die Elefanten lernen, Füße, Ohren und Rüssel zu präsentieren, wenn das abgefragt wird. So kann kontrolliert werden, ob sie eine Verletzung haben.

Der Neue ist voll integriert

Minh-Tan macht das schon richtig gut und kommt in seiner neuen Umgebung prima klar. Er ist angekommen, hat angefangen, Freundschaften zu knüpfen und ist voll integriert, so sein Tierpfleger. Fünf bis zehn Jahre darf er sich in der Wohngemeinschaft im Heidelberger Zoo ausprobieren. Dann geht es raus in den Ernst des Lebens. Das bundesweit einmalige Projekt in Heidelberg soll zur Erhaltung der Art beitragen.

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SWR