Im August kam es zu der für die Schnakenbekämpfer ungünstigen Situation von mehreren Hochwasserwellen hintereinander. Die zu diesem Zeitpunkt konzentriert in den Überschwemmungsgebieten lebenden Mückenlarven sind dann durch die zweite Hochwasserwelle weit verteilt worden. Die Schnakenbekämpfer kamen nicht hinterher, sagte Dirk Reichle von der Kommunalen Arbeitsgemeinschaft für die Schnakenbekämpfung (KABS) in Waldsee (Rhein-Pfalz-Kreis) im Gespräch mit dem SWR.

Im Juli sei die Bekämpfung auch deswegen nicht gelungen, weil die Temperaturen mit dem Hochwasser stark gestiegen sind, so dass die Entwicklungszeit der Mücken vom Ei bis zum fertigen Fluginsekt ganze fünf Tage dauerte.
Schnakenmonat August
In vielen Rhein-Gemeinden sei deshalb der August der Monat mit den meisten Schnaken gewesen.

Die anderen Monate des Jahres sei die Bekämpfung gut gelungen, betonte Reichle. Nach dem Winterhochwasser kam ein trockenes Frühjahr. Dann gab es im Mai mehrere Anstiege des Rheins, der dadurch ideale Bedingungen für die Schnakenentwicklung auf Überschwemmungsflächen geschaffen hat. Die KABS-Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter seien teilweise sieben Tage die Woche im Einsatz gewesen, zu Fuß oder mit dem Hubschrauber. Sie seien jetzt regelrecht erschöpft.
Saison Mitte September zu Ende
Die Schnakensaison neigt sich jetzt ihrem natürlichen Ende entgegen. Bei einer Lebensdauer von maximal sechs Wochen stirbt die Population von Ende Juli demnächst ab. Mitte September sollte also auch in den Rhein-Anlieger-Gemeinden Ruhe sei. Die KABS prüft in diesen Tagen noch, ob es eine weitere Brut geben könnte, die abschließend bekämpft wird.