Die angekündigte Versteigerung des Erbes ihres Vaters Horst sei "unausweichlich", sagte Dagmar Eckel mit Bezug auf die Bedürftigkeit ihrer Mutter Hannelore (85). "Ich kann Kritik nicht verhindern. Es ist sehr emotional für mich und eine Sache des Stolzes", sagte sie auf einer Pressekonferenz am Dienstag in Mannheim.
Versteigerung am 9. November zunächst bei Privatauktion
Der Nachlass des Fußball-Weltmeisters von 1954, Horst Eckel, wird am 9. November bei einer sogenannten Privatauktion des Agon-Verlags versteigert. An diesem Termin können sich den Angaben zufolge Institutionen oder Bewerber direkt beim Auktionator melden, der dann die Liquidität der Interessenten prüft.
Familie Eckel hofft auf 280.000 Euro Erlös
Sollte das Erbe Eckels mit über 500 Einzelstücken bei dieser Auktion nicht wie gewünscht komplett an einen Bieter gehen, werden die Stücke zehn Tage später (am 19. November) noch einmal einzeln angeboten, bei einer Versteigerung in einem Mannheimer Hotel. Als Erlös erhofft sich die Familie Eckel 280.000 Euro.
"Alles geht den Weg nach dem Willen meines Vaters. Papa hat gesagt Gegenstände sind Gegenstände und Menschen sind Menschen. Es geht darum, die Zukunft meiner Mama zu sichern", sagte Dagmar Eckel. Große Auslagen seien nötige Umbauarbeiten am elterlichen Haus und Pflegekosten.
"Geld aus Versteigerung landet auf Konto meiner Mutter"
Dagmar Eckel sagte weiter: "Es ist wohl durchdacht und der richtige Weg für die Familie. Jeder finanzielle Hintergrund schwindet irgendwann. Es wird nicht mehr reichen. Das Geld aus der Versteigerung landet komplett auf dem Konto meiner Mutter." Dagmar Eckel hat nach eigener Aussage den Deutschen Fußball-Bund (DFB) und den FCK vorab informiert. "Ich wollte eine ehrliche Art und Weise", sagte Eckel.
Eckel-Trikot bislang in Fußballmuseum in Dortmund
Zu den Stücken der Versteigerung gehört auch Eckels Finaltrikot von 1954, das derzeit noch im Deutschen Fußballmuseum in Dortmund ausgestellt ist. Eckel hat den bis 2025 laufenden Leihvertrag mit dem Fußballmuseum gekündigt.
Fußballmuseum: "Erwerb des Nachlasses kommt wohl nicht in Frage"
Manuel Neukirchner, Direktor des Deutschen Fußballmuseums, hatte davon am Montagabend überraschend durch ein Schreiben von Dagmar Eckel erfahren. Er teilte mit, man prüfe derzeit den Sachverhalt.
Laut Dagmar Eckel gehen "Herzensstücke", wie Briefe des damaligen Bundestrainers Sepp Herberger nicht in die Versteigerung. Eckel war am 3. Dezember 2021 im Alter von 89 Jahren gestorben.