Ende eines Windkraftprojekts: Der Eberbachter Gemeinderat hat Donnerstagabend zugestimmt, den Vertrag zum Bau von fünf Windkraftanlagen aufzulösen. Das Münchner Unternehmen "BayWa re" hatte 2022 den Zuschlag erhalten, auf Eberbachs Hausberg Hebert fünf Windräder zu bauen. Doch nach der Beinahe-Pleite des Mutterkonzerns BayWa bot das Unternehmen den Auflösungsvertrag an.
Riesige Summe für Eberbach
Die finanziellen Zuwendungen an die Stadt Eberbach wären üppig ausgefallen: Pro Jahr sollten rund 1,4 Millionen Euro in die Stadtkasse fließen, und das für 20 Jahre. Eberbach freute sich bereits über einen wesentlichen Beitrag zum Bau eines Hallenbads. Die schiere Summe der Erträge von fast 30 Millionen Euro für die Verpachtung der Geländeabschnitte auf dem Hebert und aus der Stromproduktion erregte bundesweit Aufmerksamkeit.
Für Eberbach bleibt der Zeitverlust von einigen Jahren, bis Windräder auf dem Hebert Strom und Einnahmen für die Stadt produzieren können - wenn auch die von der BayWa re versprochenen Beträge wohl nicht mehr zusammenkommen.
Eberbach bleibt bei den Windkraftplänen
Grundsätzlich bleibt die Verwaltung bei ihrem Plan, Windkraft im Stadtgebiet anzusiedeln. Ein Bürgerentscheid im Jahr 2022 war recht deutlich ausgefallen, eine Mehrheit sprach sich für die Windräder auf Eberbachs Hausberg Hebert aus. Allerdings wird die Stadt ihre Hallenbad-Pläne aufschieben müssen, denn die waren eng verknüpft mit den zu erwartenden Einnahmen aus der Windkraft. Für die neuerliche Vergabe will die Stadtverwaltung offenbar auf Bewerber aus der ersten Runde zurückgreifen.
Neben den geplanten fünf Anlagen auf Eberbacher Gemarkung auf dem Hebert sollen weitere zwei Windräder im benachbarten Staatsforst entstehen. Dafür ist das Land zuständig. Für das Projekt hat das britische Unternehmens RES im Februar 2022 den Zuschlag von der Forst Baden-Württemberg erhalten. Es befindet sich in der Planungsphase.