Landwirtschaftliche Zugmaschiene auf einem Getreidefeld. (Foto: picture-alliance / Reportdienste, Thomas Warnack)

Steigende Düngerpreise

Getreide könnte deutlich teuerer werden

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Steigende Preise für Nudeln, Brot und Gemüse – dies könnte zur Realität werden. Infolge des Ukraine-Konflikts und der ansteigenden Energiepreise nehmen auch die Kosten für Dünger zu, wie das Beispiel eines Mannheimer Landwirts zeigt.

Wolfgang Guckert ist Landwirt in Mannheim-Sandhofen und baut auf rund 150 Hektar Getreide, Mais, Kartoffeln und Gemüse an. So viel wie jetzt musste er noch nie für Stickstoffdünger bezahlen.

Durch den Ukraine-Konflikt steigen die Kosten für Gas, Öl und Sprit. Dies wirkt sich auf die Rohstoffmärkte aus: Bei der Produktion von Stickstoffdünger wird viel Energie in Form von Gas gebraucht; deswegen steigen aktuell die Kosten für die Herstellung in den Düngerfabriken an. Dies hat Folgen auf die Betriebskosten der Landwirte.

"Die Düngermittelpreise haben sich im Vergleich zur letzten Vegetationsperiode im Durchschnitt verdreifacht. Das heißt, wenn wir bisher immer so 25.000 bis 30.000 Euro ausgeben mussten für Düngermittel, dann werden es dieses Jahr fast um die 90.000 Euro sein."

Steigende Preise für Verbraucher?

Die gestiegenen Betriebskosten bei den Landwirten sorgen dafür, dass Verbraucherinnen und Verbraucher beim Bäcker und auch an der Gemüsetheke bald vermutlich tiefer in den Geldbeutel greifen müssen. Wolfgang Guckert rechnet damit, dass die Erlöse um zehn bis fünfzehn Prozent steigen müssten, um die zusätzlichen Kosten ausgleichen zu können.

"Mir blutet natürlich schon das Herz, das ist klar. Das sind zuerst mal Ausgaben, wo wir noch nicht wissen, wie wir die reinbekommen. Durch einen höheren Getreidepreis. Aber Tatsache ist, dass wir – die Landwirte – diese höheren Betriebsmittelkosten nicht alleine schultern können. Wir müssen die Preise weitergeben."

Versorgungssicherheit der Düngemittel bleibt ungewiss

Doch nicht nur die Kosten sorgen für Probleme – bei den Düngerherstellern kommt es aktuell zusätzlich zu Lieferschwierigkeiten. Zur Not müsse man weniger auf das Feld streuen, so Wolfgang Guckert. Denn andere Düngemittel kämen aktuell nicht in Frage: Auch bei anderen Grundnährstoffen, wie etwa Phosphat, sei die Versorgungslage aktuell nicht abgesichert. Denn auch hier soll es zu Problemen in der Lieferkette kommen.

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