Das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) in Heidelberg nutzt Tierversuche für die Forschung. Dabei werden die höchsten Tierschutzstandards eingehalten, so das DKFZ.
Notwendigkeit von Tierversuchen in der Forschung
Das DKFZ hat den internationalen Tag des Versuchstiers am 24. April zum Anlass genommen, um über seine Tierversuche zu informieren.
Die Wissenschaftler zeigen an ausgewählten Forschungsprojekten, wie die Tiere im DKFZ gehalten und wie Tierversuche angewendet werden. Auch ein Besuch des zentralen Tierlabors stand bei dem Pressetermin auf dem Programm.

Krebs sei eine hoch komplexe Krankheit, die den ganzen Körper betrifft. Das lässt sich laut DKFZ nur in einem lebenden Organismus abbilden. Daher könnten die Wissenschaftler in der Krebsforschung nicht auf Untersuchungen an Tieren verzichten. Das geschehe zum Wohl der Patienten.

Forschung für Medikamente gegen Krebs
Als Beispiel nennt das DKFZ die Entwicklung eines therapeutischen Impfstoffs zur Behandlung von Krebsarten, die durch Humane Papillomviren versursacht werden. Außerdem beschäftigen sich Forscher mit Medikamenten, die Leberkrebs verhindern sollen.
Verein "Ärzte gegen Tierversuche"
2019 hatte der Verein "Ärzte gegen Tierversuche" Forscherinnen und Forscher des DKFZ angezeigt. Sie hatten den ursprünglichen Zeitrahmen bei einem Tierversuch überschritten - ohne dafür eine Genehmigung zu haben. Die Ermittlungen blieben ohne strafrechtliche Konsequenzen. Zwei Forscher erhielten einen Bußgeldbescheid. Sie forschen an dem bösartigen Ewing-Sarkom, an dem vor allem Kindern leiden.
Faktencheck Sind Tierversuche unnötig oder unverzichtbar?
Für Tierfreunde eine Horror-Vorstellung, für einige Wissenschaftler ein notwendiges Übel: Tierversuche. Sind sie heute wirklich noch notwendig?
Zahl der Tierversuche geht zurück
Im Jahr 2020 wurden deutlich weniger Mäuse, Affen, Hunde, Katzen und Fische im Rahmen von Tierversuchen eingesetzt. Laut Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) waren es in ganz Deuschland rund 1,9 Millionen Versuchstiere und damit 14 Prozent weniger als noch im Jahr zuvor.
Land: Tierversuche auf Minimum reduzieren
Baden-Württemberg sei ein wichtiger Forschungsstandort, so das Ministerium für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz. Dabei seien Tierversuche unerlässlich und zum Teil sogar gesetzlich vorgeschrieben. Die Versuche würden aber in jedem Einzelfall von den zuständigen Behörden begutachtet. Sie werden laut Ministerium nur genehmigt, wenn sie strenge rechtliche Voraussetzungen erfüllen.
"Es ist unser klares und auch erklärtes Ziel, Tierversuche auf ein Minimum zu reduzieren."
Das Land fördert Forschung, die dazu beiträgt, Tierversuche zu verringern oder zu vermeiden. Dafür stehen auch im Jahr 2022 200.000 Euro zur Verfügung.