Geflüchtete aus Afghanistan (Foto: dpa Bildfunk, picture alliance/dpa/Bundeswehr | -)

Treffen des Präsidiums in Heidelberg

Deutscher Städtetag fordert Unterstützung für Afghanistan-Flüchtlinge

STAND

Das Präsidium des Deutsches Städtetags hat sich bei einer Sitzung in Heidelberg dafür ausgesprochen, Flüchtlinge aus Afghanistan aufzunehmen. Außerdem forderte das Gremium Milliarden für den Klimaschutz.

Der Präsident des Deutschen Städtetags, Leipzigs Oberbürgermeister Burkhard Jung (SPD), erklärte, viele Kommunen seien dazu bereit, Ortskräfte, ihre Familien und weitere schutzbedürftige Menschen aus Afghanistan bei sich aufzunehmen. Er rechne nach der Machtübernahme durch die Taliban damit, dass bis zu 25.000 Flüchtlinge nach Deutschland kommen könnten.

"Es sind Menschen, die sich für Demokratie und Freiheit eingesetzt haben und die unsere Hilfe brauchen - entweder vor Ort, aber eben auch als Geflüchtete bei uns."

Unbürokratische Hilfe gefordert

Die Oberbürgermeister appellierten an den Bund, großzügige und unbürokratische Aufnahmeprogramme für Betroffene zu entwickeln. Auch Heidelbergs Oberbürgermeister Eckart Würzner (parteilos) erklärte die Bereitschaft der Stadt, Geflüchteten zu helfen.

Milliarden für den Klimaschutz

Weiteres großes Thema beim Städtetags-Treffen war der Klimaschutz. Dafür forderten die Stadtoberhäupter einen zweistelligen Milliardenbetrag vom Bund.

"Unter den Oberbürgermeisterinnen und Oberbürgermeistern gibt es erstaunlicherweise über die Parteigrenzen hinweg ein klares Bekenntnis, 50 Euro pro Tonne CO2 als Preis anzusetzen - und zu sagen, dass die Verkehrswende nur mit einem massiven Ausbau des ÖPNV gelingen kann."

Die Präsidiumsmitglieder erklärten, dass viele Städte bereits vor dem Jahr 2045 klimaneutral werden möchten. Das Hauptproblem sei aber, dass die Umsetzung vieler Klimaschutz-Maßnahmen durch bürokratische Prozesse viel zu lang dauere.

Rund 20 Teilnehmer

An der Präsidiumssitzung des Deutschen Städtetags im Heidelberger Rathaus nahmen rund 20 Oberbürgermeisterinnen und Oberbürgermeister aus der gesamten Republik teil. Die Sitzung wird jedes Jahr in einer anderen Stadt veranstaltet - im vergangenen Jahr war sie in Mannheim zu Gast.

Mehr zum Thema

Gespräch „Flucht – Eine Menschheitsgeschichte“: Der Historiker Andreas Kossert

Ob aus Ostpreußen, Böhmen oder Schlesien, ob aus Syrien, Kongo oder Afghanistan – Flüchtlinge waren noch nie willkommen. Dabei kann jeder morgen ein Flüchtling sein.

SWR2 Tandem SWR2

Integrationsministerin Binz berichtet im Landtag 550 evakuierte Afghanen in Rheinland-Pfalz aufgenommen

Rheinland-Pfalz hat etwa 550 Menschen aufgenommen, die aus Afghanistan evakuiert und teils auf der US-Air Base Ramstein untergebracht waren.

Jetzt die SWR Aktuell App runterladen Nachrichten aus Mannheim, Heidelberg oder dem Odenwald aufs Handy

Die SWR Aktuell App bringt Ihnen kurz und knapp alles Wichtige auf Ihr Smartphone. Sie bekommen jetzt auch gezielt Nachrichten aus Mannheim, Heidelberg und dem gesamten Umkreis. So funktioniert's:

STAND
AUTOR/IN
SWR