Steigende Infektionszahlen

Corona stellt Mannheimer Schulen vor große Herausforderungen

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Die massiv steigenden Corona-Zahlen machen sich auch an den Schulen bemerkbar. Laut Kultusministerium sind derzeit alleine in Mannheim rund 400 Schüler mit Covid19 infiziert.

Schule in Coronazeiten (Foto: dpa Bildfunk, picture alliance/dpa | Sebastian Gollnow)

Zu den 400 an Corona erkrankten Mannheimer Schüler kommen noch einmal knapp 400 Quarantänefälle hinzu – und täglich werden es mehr.

Ganze Klassen in Quarantäne

Für die Schulen ist die derzeitige Situation eine große Herausforderung; an manchen Schulen sind sogar ganze Klassen in Quarantäne geschickt worden. Der Aufwand ist enorm - so zum Beispiel an der Integrierten Gesamtschule Mannheim Herzogenried (IGMH).

Viele Klassen betroffen

Weil an der IGMH die Hauptfächer in Kursen mit unterschiedlichem Schwierigkeitsgrad unterrichtet werden, treffen dort Schüler aus verschiedenen Klassen aufeinander. Bei einem positiven Fall in einer Klasse muss die Schulleitung also auch die Kinder aus anderen Klassen der Jahrgangsstufe absondern, erklärt Schulleiter Rainer Bade. Derzeit seien 29 Klassen betroffen.

Große Belastung für Schulen

Auch andere Schulen in Mannheim berichten, dass die Belastung für die Lehrkräfte immer größer wird. Die Vorsitzende der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft, Monika Stein, sagt, dass die Lehrkräfte mittlerweile einfach ausgelaugt sind. Viele Lehrkräfte fühlten sich von der Landesregierung im Stich gelassen. So würden zum Beispiel keine FFP2 Masken mehr zur Verfügung gestellt.

Thorsten Papendick (Foto: Thorsten Papendick)
Mannheims Gesamtelternbeiratsvorsitzender Thorsten Papendick

Offener Brief an die Politik

Auch unter den Eltern steigt die Nervosität, sagt der Vorsitzende des Mannheimer Gesamtelternbeirats, Thorsten Papendick. Mehrere Elternbeiräte in Baden-Württemberg haben einen offenen Brief an die verantwortlichen Politiker geschrieben und konkrete Forderungen gestellt.

"Eine dieser Forderungen ist, dass man die Präsenzpflicht an den Schulen wieder aussetzt. So haben die Eltern ein Wahlmöglichkeit, wenn ihnen die Situation zu unsicher erscheint."

Viele lehnen Homeschooling ab

Es gibt aber auch viele Eltern, für die erneute Schulschließungen keine Alternative sind. Die Mutter eines Mannheimer Schulkindes zum Beispiel sagte dem SWR, dass viele Kinder unter dem Homeschooling gelitten hätten. Und auch mehrere Schulleiter erklärten auf Anfrage, dass viele Eltern keine Schulschließungen wollen, darunter auch Gerhard Weber vom Mannheimer Moll-Gymnasium.

"Es ist schön zu sehen, dass die Schüler wieder lachen, dass sie sich freuen und dass sie gerne im Unterricht sind – und den Kollegen geht es genauso."

Hinzu kommt, dass eine Mischung aus Präsenzunterricht und Homeschooling aus Sicht vieler Schulleitungen nicht leistbar ist – und auch die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft sieht das so.

Schulleiter setzen auf Impfungen

Damit die Zahlen nicht noch weiter steigen, raten viele Schulleiter dazu, dass sich Eltern und Kinder impfen lassen. Außerdem sollten sie so wenig Busse und Bahnen nutzen, wie möglich – und stattdessen lieber zu Fuß oder mit dem Fahrrad zur Schule kommen.

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