Der Bundestagswahlkampf geht in die heiße Phase und für die Kandidatinnen und Kandidaten im Wahlkreis 276 bedeutet das vor allem eines: Fahren, fahren, fahren. Der Wahlkreis ist groß und gehört aus Behördensicht zu Nord-Württemberg und Nordbaden. Und zu all diesen Besonderheiten kommt dann alle Jahre wieder die Frage dazu: Aus welchem der beiden Landkreise soll denn die Kandidatin oder der Kandidat kommen?
Machtkampf zwischen beiden Landkreisen?
Dass es da irgendwelche Grabenkämpfe gebe, aus welchem Landkreis denn nun jemand kommen soll, der in den Bundestag will, das bestreiten die Parteien im Wahlkreis 276. Die Besten werden gesucht und gefunden - ganz gleich, woher sie kommen oder welchen regionalen Hintergrund sie haben. Das gilt für die AfD ebenso wie für die SPD und die CDU.
"Der Kandidat wird ja schlussendlich durch die Wahlkreisvertreter-Versammlung nominiert und da sind beide Kreisverbände vertreten."

Mal die einen, mal die anderen
Man schaue wohl, dass es zwischen den beiden Landkreisen immer mal wieder wechselt, sagte Markus Haas, CDU-Kreisvorsitzender im Neckar-Odenwald. Viel wichtiger sei es, vor Ort gut vernetzt und viel unterwegs zu sein - in beiden Landkreisen. Sein Kreisverband hat in den vergangenen Jahren den Direkt-Kandidaten Alois Gerig gestellt. Jetzt kommt Kandidatin Nina Warken eben aus dem Main-Tauber-Kreis.
"Es ist egal, aus welchem Landkreis der Kandidat oder die Kandidatin kommt, er oder sie ist für den Wahlkreis zuständig."
CDU und SPD sind sich im Wahlkreis 276 einig
Ebenso sehe das die Neckar-Odenwälder SPD-Kreisvorsitzende Dorothee Schlegel. Regionale Herkunft sei nicht entscheidend.
"Wir suchen und finden die besten Kandidaten und die werden dann aus beiden Landkreisen unterstützt“.
Auch für die SPD geht bei der bevorstehenden Wahl eine Kandidatin aus dem Main-Tauber-Kreis an den Start: Anja Lotz aus Weikersheim. Egal, woher die Kandidatinnen und Kandidaten kommen, auf eines müssen sie sich im Wahlkampf und dann als Abgeordnete gefasst machen: Der Wahlkreis ist riesengroß und ein bisschen anders als andere.

Ein Wahlkreis - zwei unterschiedliche Landkreise
Die Wahlkämpferinnen und Wahlkämpfer fahren schon mal 200 Kilometer pro Tag, um Termine im Wahlkreis wahrzunehmen, das kostet Zeit und Geld. Dazu sind beide Landkreise zwar ländlich geprägt, aber doch eben sehr unterschiedlich: Der Neckar-Odenwald-Kreis gehört zum nordbadischen Regierungsbezirk, der Main-Tauber-Kreis zu Nord-Württemberg. Bei vielen Themen müssen die Kandidatinnen und Kandidaten also immer auch noch zwei Regierungspräsidien im Blick haben.