Fünf Mal hat Karl A. Lamers für die CDU das Direktmandat im Wahlkreis Heidelberg geholt. Mit 70 Jahren überlässt er das Feld jetzt einem Jüngeren. AOK-Pressesprecher Alexander Föhr ist sein Nachfolger als Kandidat.
Politik als Lebenstraum
Lamers hat sich einen Ruf als außenpolitisch aktiver Parlamentarier erworben, er hat in den vergangenen Jahren die Welt gesehen und die Mächtigen getroffen. Karl A. Lamers ist grundsätzlich dankbar, dass sein politischer Lebensweg so verlaufen ist, sagt er.
"Da ging ein Lebenstraum in Erfüllung."
Schon mit 12 Jahren habe er sich entschieden, in die Politik gehen zu wollen. Außen- und Sicherheitspolitik, das sei schon immer sein Traum gewesen, sagt Lamers. Inspiriert von keinem Geringeren als John F. Kennedy. 1994 habe er dann die Chance bekommen, als Abgeordneter in den Deutschen Bundestag einzuziehen.
Obama, Dalai Lama und der Papst
Als Mitglied der Parlamentarischen Versammlung der NATO, lange Jahre auch als Präsident und im Präsidium, hat er die Mächtigen der Welt kennengelernt. Bei der Amtseinführung von Barack Obama war er dabei, mit dem Dalai Lama führte er lange Gespräche, den Papst traf er bei Audienzen. Karl A. Lamers war weltweit unterwegs, mit seiner Partei, der CDU, im Herzen und gleichzeitig war er präsent wie kaum ein anderer im Wahlkreis daheim.
In der Welt und im Wahlkreis unterwegs
Sieben Mal in Folge war Lamers im Bundestag. Ein Ministeramt hab er nie angestrebt, sagt er. Er sei überzeugter Parlamentarier und absolut zufrieden mit seiner Laufbahn. Die einmal auch unterhaltsame Wellen schlug, als Journalisten auffiel, dass der 1,90 Meter große Karl A. Lamers auf jedem Foto präsent war und vorzugsweise in der Nähe der Kanzlerin.
Die Menschen sehen, der ist da. Der ist nicht nur in Washington, sondern auch in Laudenbach, in Dossenheim, in Eppelheim."
Er habe sich angewöhnt, sich als Politiker nicht zu verstecken. Es gehöre zur Politik dazu, Präsenz und Gesicht zu zeigen. Darauf sei er auch stolz.
Einsatz für afghanische Ortskräfte
Im aktuellen politischen Geschehen setzt sich Karl A. Lamers intensiv dafür ein, dass frühere Ortskräfte der Bundeswehr nach der Machtübernahme der Taliban doch noch aus Afghanistan fliehen können. Er kritisiert den raschen Abzug der Amerikaner und der anderen Europäer. Eine Aufgabe nach dem Ausscheiden aus dem Bundestag hat er auch schon im Visier.
"Das Schlimmste wäre, wenn ich nach der Wahl zuhause sitze und mir überlegen müsste, ob ich bis 10 Uhr morgens schlafe oder bis 4 Uhr mittags. Ich glaube da würde ich krank."