Bei den Versuchen wird laut Stadt ein Simulationsfahrzeug im Tunnel mit Gas in Brand gesteckt , wodurch Rauch entsteht. Groß-Ventilatoren vertreiben dann den Rauch nach draußen.
Ergebnisse der Übungen in den kommenden Wochen
Eine Spezialfirma aus Leipzig führt diese Tests durch. Sie sollen zeigen, wie die derzeitige Betriebstechnik des Fahrlachtunnels im Brandfall reagiert und wo genau die Schwachstellen sind. Auf der Prüfliste steht aber neben der Brandsensorik noch mehr: Unter anderem Lüftungstechnik, Lautsprecher und Rettungswege-Kennzeichnung. Die Ergebnisse der Übungen sollen laut Stadt in zwei bis drei Wochen vorliegen.
Stadt: Zunächst jeweils einspurige Öffnung im Sommer 2022
Danach soll ein Zeitplan für einen Notbetrieb des Fahrlachtunnels aufgestellt werden. Die Stadt will erreichen, dass der Tunnel ab dem kommenden Sommer wieder in beiden Richtungen zumindest einspurig befahrbar ist. Das soll dann aber zunächst nur für Autos gelten, erst später dürfen dort auch wieder Lkw fahren. Wann der Tunnel wieder komplett geöffnet werden kann, ist derzeit noch unklar.
Genaue Hintergründe der Tunnelschließung unklar
Anfang August 2021 wurde die wichtige Mannheimer Verkehrsverbindung von einem Tag auf den anderen gesperrt. Seitdem entstehen auf den Ausweichrouten immer wieder lange Staus. Die genauen Hintergründe der Tunnelsperrung sind allerdings nach wie vor unklar. Alex Stork vom städtischen Eigenbetrieb Stadtraumservice sagte dem SWR, man sei hier noch in der Ursachenforschung, denn die Anlagentechnik sei sehr komplex. Außerdem habe es in den vergangenen Jahren neue Vorschriften gegeben.
"Wir müssen reagieren, weil wir Defizite in den Sicherheitseinrichtungen (im Tunnel) haben."
Die sicherheitstechnischen Regeländerungen des Bundesverkehrsministeriums stammen aus dem Jahr 2006. Sie wurden damals als Reaktion auf schwere Brandunfälle in Alpen-Tunneln erlassen.
Regelanpassung für Fahrlachtunnel - eine Frage der Dringlichkeit?
Während daraufhin andere Tunnel rund um Mannheim zeitnah auf den neuesten Stand gebracht wurden, scheint in Mannheim erst mal nicht viel passiert zu sein. "Die Landesstraßen-Verwaltungen", so Alex Stork, "sind da natürlich näher dran. Das heißt nicht, dass wir neue Regeln bei kommunalen Bauwerken nicht beachten müssen. Es ist nur immer die Frage, in welcher Dringlichkeit so etwas erforderlich ist. Das ist eine Fragestellung, die wir zurzeit prüfen und dann dem Gemeinderat vorlegen werden."