Biomülltonne (Foto: dpa Bildfunk, picture alliance / dpa | Peter Steffen)

Lösung bei Gasknappheit?

In Sinsheim wird aus Biomüll Energie

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Biomüll stinkt nicht nur - er ist ein echter Rohstoff mit viel Potential. In der Biomethan-Aufbereitungsanlage in Sinsheim wird Energie aus Müll gewonnen.

Auf Gas werden wir bei der Energieversorgung in Deutschland noch lange nicht verzichten können. Ein wichtiger Baustein zur Energieerzeugung könnte in unseren Mülltonnen stecken.

Energie und Kompost aus der Biomülltonne

Die Umwandlung von Biomüll in Energie geschieht unter anderem in der Biomethan-Aufbearbeitungsanlage in Sinsheim. Sie gehört zu den modernsten in Europa.

" Ich spreche schon lange nicht mehr von Müll, denn es ist ein Rohstoff. Aus diesem Rohstoff versuchen wir hier etwas Hochwertiges zu machen."

Die Müll-Rohstoffe werden in riesigen Fermentierern zu Rohgas vergärt. In der Biomethan-Anlage findet der Veredlungsprozess statt. Von dort wird das Biomethan in das Gasnetz eingespeist.

Als Nebenprodukt des Biomülls entsteht Kompost

Der Müll wird durch diesen Prozess fast vollständig verwertet. Als Nebenprodukt entsteht wertvoller Kompost. Nach Angaben des Heidelberger Insititus für Energie- und Umweltforschung ist es eine Technik, die Potenzial hat. Alle Probleme lösen, wird man damit aber nicht.

"Wir können damit das Russland-Problem nicht lösen. Aber es ist ein sehr wichtiges Puzzelstück um russisches Erdgas zu ersetzten".

Die Biomethan-Aufbearbeitungsanlage in Sinsheim versorgt jährlich rund 10.000 Menschen mit Gas.

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SWR