Eigentlich sollen im Biomüll nur Küchenabfälle und Grünschnitt entsorgt werden: Essensreste zum Beispiel oder Zweige aus dem Garten. Tatsächlich landet in der braunen Tonne aber alles Mögliche: Verpackungen, Glas oder auch Batterien. Die Folge: Der Müll muss nachsortiert werden - und das kostet viel Geld.
High-Tech am Müllwagen
Um das Problem in den Griff zu bekommen, hat der Zweckverband der Abfallwirtschaft Kreis Bergstraße (ZAKB) elektronische Detektoren an seinen Müllfahrzeugen anbringen lassen. Sie scannen die braunen Tonnen und überprüfen, ob sich darin Stoffe befinden, die nicht hinein gehören. Schlägt der Detektor an, wird die Tonne mit einem roten Anhänger gekennzeichnet, erklärt ZAKB Geschäftsführer Sascha Bocksnick. Die Tonne wird dann nicht abgeholt - und die Kosten für die Sonderentsorgung trägt der Müllsünder selbst.
A propos Kosten: Jeder Detektor kostet rund 60.000 Euro. Das ist zwar nicht gerade ein Schnäppchen, rentiert sich aber nach Angaben des ZAKB - denn beim Nicht-Trennen des Biomülls würde es noch viel teurer werden - auch für die, die den Müll gewissenhaft trennen.
Von August 2021 bis Juni 2022 wurden rund 185.000 braune Tonnen im Kreis Bergstraße mit den elektronischen Detektoren überprüft. Inzwischen zeigt der Einsatz Wirkung: Wurden vor dem Projekt noch zehn von 100 Biotonnen nicht richtig befüllt, sind es jetzt nur noch sieben. Bei der ZAKB geht man davon aus, dass sich dieser Trend dank der Detektoren weiter fortsetzen wird.