Betrug mit Corona-Tests in Mannheim und Heidelberg

Falsche Abrechnungen in Corona-Testzentren: 3,3 Millionen Euro erschlichen

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Staatsanwaltschaft und Polizei ermitteln wegen Abrechnungsbetrugs mit Corona-Tests. Sechs Beschuldigte sollen 3,3 Millionen Euro zu Unrecht eingenommen haben.

Sechs Beschuldigte sollen laut Polizei und Staatsanwaltschaft in Mannheim und Heidelberg rund 3,3 Millionen Euro für Corona-Tests abgerechnet haben, die sie nach bisherigen Ermittlungen nie ausgeführt hatten. Die Tests wurden über Testzentren in Mannheim und Heidelberg zwischen Juni und November vergangenen Jahres bei der Kassenärztlichen Vereinigung Baden-Württemberg (KVBW) abgerechnet.

752.000 Euro bereits zurückgezahlt

Ein Betrag in Höhe von rund 752.000 Euro ist durch einen Beschuldigten an die Kassenärztliche Vereinigung bereits zurückgezahlt worden. Die Staatsanwaltschaft Mannheim hat zudem einen weiteren Betrag von rund 800.000 Euro sichergestellt.

Ein Teil des Geldes ist sichergestellt bzw. zurückgezahlt worden (Foto: dpa Bildfunk, picture alliance/dpa | Peter Kneffel)
In Mannheim und Heidelberg wurden massenhaft Corona-Tests zu Unrecht abgerechnet

Sieben Objekte durchsucht

Ende Januar hatte die Kripo Wohnungen in Heidelberg, Mannheim, Schwetzingen und Ludwigshafen durchsucht und drei Personen festgenommen. Bei der Durchsuchung von sieben Objekten wurde umfangreiches Beweismaterial sichergestellt.

Es bestehen Haftbefehle wegen Flucht- bzw. Verdunklungsgefahr gegen drei Beschuldigte. Die Kripo arbeitet weiter an der Auswertung der Beweismittel.

Rottenburg

Rottenburg Ermittlungen wegen Corona-Testbetrug

Die Staatsanwaltschaft Tübingen ermittelt gegen einen Rottenburger Gastronomen wegen mutmaßlichen Betrugs mit Coronatests. Er soll einem Mannheimer Apotheker geholfen haben, mehr Antigen-Schnelltests abzurechnen als tatsächlich gemacht wurden. Nach Erkenntnissen der Ermittler hat der Mannheimer Apotheker über Monate mehr Corona-Schnelltests über die Kassenärztliche Vereinigung abgerechnet, als tatsächlich gemacht wurden. Dabei soll der Rottenburger Barbesitzer geholfen haben. Der 36-Jährige habe seinen Gästen Tests angeboten und die Bescheinigungen des Apothekers ausfüllen lassen, obwohl die Bar keine zugelassene Teststation war. Laut Staatsanwaltschaft erklärte der Wirt misstrauischen Gästen, es seien Formulare zur Kontaktverfolgung. Nun besteht der Verdacht, dass die Rottenburger Bescheinigungen in der Mannheimer Apotheke abgerechnet wurden. Am Donnerstag hatten Einsatzkräfte die Wohnungen der Beschuldigten, die Apotheke sowie die Gaststätte durchsucht.

Mannheim

Mannheim Mann soll mit Coronatests betrogen haben

Ein 45 Jahre alter Mann hat in Mannheim laut Polizei mit Corona-Tests betrogen. Er soll eine Antigen-Schnelltest-Stelle in einer Apotheke betrieben haben. Damit soll der Man seit Monaten mehr Tests über die kassenärztliche Vereinigung abgerechnet haben als gemacht worden waren.

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