Rund 50 Anwohner der Innenstadt in Weinheim (Rhein-Neckar-Kreis) hatten sich beschwert und mit Klagen gedroht, falls es wieder so laut werden sollte wie 2022. Bei der ersten Kerwe nach Corona war es tatsächlich hoch hergegangen, das bestätigen Kenner der Weinheimer Kerwe.

Vier Tage Ausnahmezustand
"Weniger Ballermann-Stimmung, dafür mehr Altstadtflair" - das wünscht sich die Stadt Weinheim für die gut besuchte Kerwe, die vier Tage von Freitag bis inklusive Montag die Massen anlockt.
Die Lautstärke wird gemessen
Das Beschallungskonzept ist ein Kompromiss. Es bedeutet zunächst, dass die Lautstärke gemessen wird. Dabei wird ein Tagesmittel gebildet. Am Abend darf die Lautstärke höher sein als Mittags - am Abend darf es schon mal 95 Dezibel geben. Die Stadtverwaltung arbeitet dafür mit einem Toningenieur zusammen.

Auch die Anwohner und die Betreiber der Straußwirtschaften wurden miteinbezogen. Die Atmosphäre sei konstruktiv gewesen, sagte Stadtsprecher Roland Kern dem SWR.

Yvonne Müller führt gemeinsam mit ihrem Mann die Straußwirtschaft "Flaschenkind" – und hat inzwischen einen Plan, wie sie das Beschallungskonzept umsetzen will.
"Wir haben uns darauf geeinigt, mehrere kleine Lautsprecher zu verteilen, so dass alle Besucher die Musik genießen können."
Etliche Weinheimer trotzdem unzufrieden
Nicht wenige Weinheimerinnen und Weinheimer sind aber trotzdem unzufrieden – sie ärgern sich über die Beschwerden. Die Mehrheit der Kerwebesucher würden jetzt unter den Beschwerden von Einzelnen leiden. Eine Online-Petition für eine "Kerwe mit Bumm-Bumm-Musik" war immerhin 4.000 Mal unterzeichnet worden.
In diesem Jahr soll eine Beschwerde-Hotline geschaltet sein. Zudem gebe es ab Freitagabend Kontrollen.