
Wer schonmal in Mannheim-Wallstadt unterwegs war, dem ist es vielleicht über den Weg gefahren, das mobile Blumenbeet von Christoph Kleeberg. Das Beetbike ist voller Nelken, Betunien und Silberkraut. Es geht Christoph Kleeberg aber weniger ums Gärtnern, sondern eher um eine Botschaft: Damit fordert der Mannheimer auf kreative Weise mehr Platz für Fahrräder und Fußgänger im öffentlichen Raum ein.
"Bei mir ist es eine politische Geschichte mit dem Beetmobil. Ich sehe, dass die Straßen vollgeparkt sind mit Autos, das deckt aber nicht die Realität ab. In Mannheim werden 20 Prozent der Wege mit dem Fahrrad zurückgelegt."
Mehr Raum für Fahrräder
Wenn die Fahrräder gerade nicht genutzt werden, seien sie aber eben nicht Teil des Stadtbildes, so Kleeberg - Autos aber schon. Wenn er sein Beetmobil auf der Straße abstellt wirft das für ihn die Frage auf: Darf das Fahrrad da stehen und diesen Platz wegnehmen? Bei Autos wird das in der Regel nicht hinterfragt.
"Ich nehme auch zur Kenntnis, dass das Menschen provoziert. Die sagen dann: 'Was hat das Ding auf der Straße zu suchen?'"
Damit wolle er zur Diskussion anregen, in den Familien, bei Freunden, unter Arbeitskollegen, so Kleeberg.
Ordnungsamt beanstandet Beetmobil - doch nicht
Was "das Ding" auf der Straße zu suchen hat, fragte sich zeitweise aber auch das Ordnungsamt. Das meldete sich immer wieder bei Kleeberg.
"Mal hieß es, ich hätte den Abstand zum Vordermann zu groß gewählt. Dann hieß es, es herrsche Parkdruck. Ein anderes mal hieß es, ich dürfe mit einem Fahrrad keinen Parkplatz wegnehmen. Das waren alles ziemlich skurrile und nicht vom Gesetz gedeckte Thesen, die sie da in den Raum warfen."
Inzwischen hat das Ordnungsamt den Streit beigelegt. Man habe die Sache geprüft, aber keine Beanstandungen feststellen können, heißt es auf SWR-Anfrage. Fahrrad und Anhänger seien ordnungsgemäß abgestellt und ausgerüstet, so die Stadt Mannheim.