Schilf im Sonnenlicht (Foto: dpa Bildfunk, picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild | Bernd Wüstneck)

Autobahn GmbH übergibt bedrohte Pflanzen

Vom Mannheimer Autobahnrand aufs BUGA23-Gelände

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In einem sogenannten Havariebecken direkt an der A6 bei Mannheim haben sich bedrohte Pflanzen angesiedelt. Normalerweise sammeln sich hier Schmutz und Schadstoffe. Scheinbar kein Problem für Schilfe und Lilien.

Gärtnerherzen schlagen an dieser Stelle wohl kaum höher: Autobahnränder sind eher triste Angelegenheiten. Und nicht unbedingt der Ort für den grünen Daumen. Gras, Büsche, robustes Gewächs dominiert.

Und dann gibt es noch sogenannte Havariebecken: Sie sind eigentlich Auffangstellen entlang der Autobahnstrecken. Dienen als Sammelstellen für Benzin oder Öl-Reste nach Unfällen, die nicht in die Natur gelangen dürfen. Aber die ein oder andere scheinbar zarte Pflanze scheint sich genau hier wohl zu fühlen.

Schwertlilien und Schilfe gedeihen zwischen Abgasen und Lärm der A6 Mannheim

Denn in einem solchen einem Havariebecken an der A6 bei Mannheim-Wallstadt wachsen offenbar Pflanzen, die an anderer Stelle vom Aussterben bedroht sind. Konkret nennt die Autobahn GmbH Schwertlilien und Schilfe, die auf der roten Liste der vom Aussterben bedrohten Arten stünden. Da das Havariebecken neben der A6 bei Mannheim-Wallstadt jetzt saniert wird, hat die Gesellschaft nach einer Möglichkeit gesucht, die Pflanzen zu retten.

Umpflanzaktion an der Autobahn (Foto: SWR)
Umpflanzaktion für Schwertlilien und Schild an der A6 bei Mannheim. Die BUGA23 als neues Zuhause für bedrohte Autobahnpflanzen.

Bundesgartenschau in Mannheim neues Zuhause für Autobahnpflanzen

Deshalb dürfen die Lilien und Schilfe jetzt umziehen. Sie werden Teil der Bundesgartenschau 2023 in Mannheim. Dort sollen sie im geplanten neu angelegten Augewässer gedeihen. Ein deutlich ruhigerer Platz als an der lauten A6.

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