Atmo 1
Es ist immer ein Riesen-Act. Um Martin Köhl aus seinem Rollstuhl ins Flugzeug zu heben, braucht es ein bis zwei starke Männer – aber von denen gibt es in dem kleinen Flugsport-Verein genug.
Atmo kurz hoch
Und ins Schwitzen kommt man heute bei strahlendem Sonnenschein und 30 Grad im Schatten ohnehin.
Auch für Martin Köhl, blaue verschmitzte Augen, breites Lächeln, ist es jedes Mal ein großes Ding, wenn sie ihn ins Cockpit heben. Allerdings: bei ihm überwiegt die Vorfreude die Anstrengung
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Aufregend – denn wenn der 32-Jährige mit seinem Segelflugzeug hochgezogen wird, dann geht er von 0 auf 100 in zwei Sekunden.
Piloten ohne Einschränkung steuern so einen Flieger mit Pedalen, die die Ruder betätigen. Für Martin Köhl und andere Menschen, die ihre Füße nicht benutzen können, hat der Verein das Cockpit nachgerüstet: mit einer Handsteuerung
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So kann Martin Köhl den Flieger allein mit den Händen bedienen. Ein letzter Instrumenten- und Funk-Check noch – und dann geht es auch schon los
Geräusch Start
Hochgezogen von einer Seilwinde oder einem Motorflugzeug gleitet er über den Kraichgau. Hier oben spielt seine Behinderung keine Rolle.
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Und dafür gibt es ja seine Vereinskameraden. Viele von ihnen sind mittlerweile Freunde geworden.
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Von 14 bis 84 – Fliegen ist ein Teamsport. Allerdings gibt es nicht viele Vereine in Deutschland, die behindertengerechte Flugzeuge anbieten. In Bayern, wo Martin Köhl herkommt, gab es zum Beispiel keinen – deshalb ist er umgezogen in die Kurpfalz. In Schwetzingen arbeitet er als Inklusionsbeauftragter der Stadt – und in seiner Freizeit verbringt er möglichst jede freie Stunde auf dem Flugplatz.
Dort ist man stolz und froh, ihn zu haben. Die nicht ganz billige Umrüstung des Fliegers habe sich gelohnt, meint Benjamin Bauer – er ist Martin Köhls Fluglehrer
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Für Martin Köhl geht mit dem Fliegen ein Kindheitstraum in Erfüllung. In der Luft kann er alles vergessen.
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ENDET mit OT