Nach dem Heidelberger Busunglück mit 19 Verletzten ist eine 59-jährige Frau gestorben. Wie die Polizei mitteilte, erlag sie am Donnerstag im Krankenhaus ihren schweren Verletzungen. Gegen den Busfahrer wird wegen des Anfangsverdachts der fahrlässigen Tötung und der fahrlässigen Körperverletzung ermittelt.
Der tonnenschwere Linienbus war am Mittwoch auf abschüssiger Strecke etwa 100 Meter führerlos gerollt und in ein Haus gekracht. Zuvor war der Fahrer ausgestiegen, weil sich eine hintere Tür nicht mehr schließen ließ. Der 41-Jährige wollte den Defekt wohl manuell beheben, weil die offene Tür die Weiterfahrt verhindert hätte.
Frau versuchte wohl aus dem Bus zu springen
Als der Bus plötzlich losrollte, versuchte die nun getötete Frau wohl, aus dem Bus zu springen. Das berichteten Augenzeugen. Die 59-Jährige erlitt dabei schwerste Verletzungen und wurde mit einem Rettungshubschrauber in ein Krankenhaus gebracht. Acht von den übrigen 18 Verletzten wurden schwer verletzt.
Ermittlungen wegen fahrlässiger Tötung
Gegen den Fahrer des Busses wird jetzt wegen des Anfangsverdachts der fahrlässigen Tötung und der fahrlässigen Körperverletzung ermittelt. "Ob die laufenden Ermittlungen ein schuldhaftes Fehlverhalten des Busfahrers als Unfallursache bestätigen werden, ist derzeit noch offen", hieß es in einer Mitteilung der Polizei vom Freitag.
Die Bewohner des Hauses hatten derweil großes Glück. Der Bus bohrte zwar ein Loch in die Wand des Wohnzimmers, in dem eine Mutter mit ihrem Kind war. Die beiden kamen aber mit dem Schrecken davon.
Fahrtenschreiber soll ausgewertet werden
Der Bus wurde am Mittwochabend mit schwerem Gerät geborgen. Expertinnen und Experten nehmen ihn nun unter die Lupe. Unter anderem soll der Fahrtenschreiber ausgewertet werden. Auch ein technisches Gutachten ist geplant. Der Schaden am Bus, am Haus und an zwei geparkten Autos liegt nach ersten Schätzungen der Polizei im sechsstelligen Bereich.