Baden-Württemberg

Lehrer stellen Bildungsinstitut des Landes ein schlechtes Zeugnis aus

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Drei Jahre nach dem Start des neuen Zentrums für Schulqualität und Lehrerbildung (ZSL) ziehen mehrere Lehrerverbände eine bittere Bilanz der Arbeit des Bildungsinstituts. Es sollte sich unter anderem um Bildungspläne und die Zulassung von Schulbüchern kümmern sowie das Aus- und Fortbildungssystem besser aufstellen. "Vieles läuft auch nach drei Jahren noch nicht rund", sagte Steffen Kottmann vom Philologenverband Baden-Württemberg am Freitag in Stuttgart. "Das Kultusministerium muss nachsitzen und die Probleme aufarbeiten." Das ZSL und auch das Institut für Bildungsanalysen Baden-Württemberg (IBBW) waren im Frühjahr 2019 an den Start gegangen. Die Qualität in den Schulen sowie die Leistungen der Schülerinnen und Schüler sollten damit besser werden. In deutschlandweiten Vergleichstests waren die Schüler damals in Baden-Württemberg abgesackt. Mit dem ZSL seien funktionierende Strukturen zerschlagen und noch nicht ausreichend ersetzt worden, kritisierten die Verbände der Berufsschullehrer, der Realschullehrer (RLV) und der Philologen. Weitere Gründe seien unter anderem Doppelstrukturen, gekürzte Budgets und ungeklärte Zuständigkeiten, bürokratsche Hürden und ein viel zu geringer Bekanntheitsgrad. Die ZSL müsse unabhängig evaluiert werden. "Wenn die Behörde dieser Evaluation nicht standhält, dann muss es auch denkbar sein, Fehler einzugestehen und das ZSL weiterzuentwickeln oder gar abzuwickeln", hieß es weiter.

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SWR