Baden-Württembergs Wissenschaftsministerin Petra Olschowski (Foto: dpa Bildfunk, picture alliance/dpa | Bernd Weißbrod)

Während Landtagssitzung vereidigt

Petra Olschowski ist neue Wissenschaftsministerin von Baden-Württemberg

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Bei der Landtagssitzung am Mittwoch in Stuttgart wurde Petra Olschowski (Grüne) als neue Wissenschaftsministerin vereidigt. Neben Glückwünschen kommen allerdings auch erste Forderungen.

Stehende Ovationen fast aller Abgeordneter und ein großer Blumenstrauß vom eigenen Fraktionschef Andreas Schwarz: Als Nachfolgerin von Theresia Bauer übernimmt ab sofort Petra Olschowski (beide Grüne) den Posten als Wissenschaftsministerin in Baden-Württemberg. Olschowski wurde während der Landtagssitzung in Stuttgart vereidigt. Die bisherige Amtsinhaberin will Oberbürgermeisterin in ihrer Heimatstadt Heidelberg werden.

Olschowski sprach ihren Eid ohne die Formal "so wahr mir Gott helfe". Olschowski war sechs Jahre lang Staatssekretärin in Bauers Ministerium. Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) würdigte Bauers Verdienste am Mittwoch. Die Ministerin habe das Amt so geprägt wie wenige vor ihr, sagte er.

GEW gratuliert und fordert mehr Studienplätze

Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) gratulierte der neuen Wissenschaftsministerin und ihrem Nachfolger als Staatssekretär, Arne Braun. Gleichzeitig forderte die GEW-Landesvorsitzende Monika Stein aber auch mehr Studienplätze für das Lehramtsstudium. "In den Hochschulen warten auf die neue Spitze große Herausforderungen. Als erstes brauchen wir dringend einen Ausbau der Studienplätze für Lehramtsstudierende. Wenn die Landesregierung jetzt nicht handelt, wird sich der Lehrkräftemangel auch im nächsten Jahrzehnt fortsetzen", sagte Stein.

Die GEW hält die nun geforderten zusätzlichen 175 Studienplätze für Sonderpädagogik für einen wichtigen Schritt, der allerdings erst ab 2030 Wirkung zeigen würde. Es brauche weitere Maßnahmen, die schnell greifen und mehr Investitionen, um Inklusion und das Bildungsrecht von Kindern und Jugendlichen mit Behinderung zu verwirklichen. Neben zusätzlichen Studienplätzen solle laut GEW ein bezahltes berufsbegleitendes Aufbaustudium Sonderpädagogik angeboten werden. Auch im Bereich Grundschulpädagogik würden mehr Studienplätze benötigt. Außerdem sei auch die Gleichstellungspolitik an Hochschulen ein wichtiges Thema. Baden-Württemberg liege zusammen mit Sachsen bundesweit auf dem letzten Platz.

Werdegang von neuer Wissenschaftsministerin

Die neue Wissenschaftsministerin Olschowski studierte Kunstgeschichte und Germanistik in Stuttgart und arbeitete als freie Journalistin, danach auch als Redakteurin. Erfahrungen sammelte sie außerdem als freie Lektorin für einen Kunstbuchverlag und für die Bundeskunsthalle in Bonn, als Dozentin für Kostümkunde und Kunstgeschichte sowie als Kuratorin von Ausstellungen. Ab Mitte 2016 war sie Staatssekretärin im Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst, dessen Leitung sie jetzt übernimmt.

Debatte im Landtag: Finanzierung des Nahverkehrs

Weiteres großes Thema am Mittwoch im Landtag in Stuttgart war die Finanzierung von Bus und Bahn. Baden-Württemberg pochte auf mehr Geld vom Bund. Die Grünen im Land hatten zuletzt immer wieder betont, es könne nicht sein, dass man ein günstiges Ticket als Nachfolger für das 9-Euro-Ticket einführe, aber die Länder wegen fehlenden Geldes Züge abbestellen müssten.

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Finanzierung des Nahverkehrs BW-Verkehrsminister Hermann fordert mehr Geld vom Bund

Baden-Württemberg will vom Bund mehr Mittel für den Ausbau von Bus und Bahn. Ohne zusätzliches Geld müsse man im nächsten Jahr Züge abbestellen, warnt BW-Verkehrsminister Hermann.

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