Ein Schriftzug weist auf das Gesundheitsamt in Karlsruhe hin. (Foto: dpa Bildfunk, picture alliance/dpa | Marijan Murat)

Digitalisierung kostet Zeit

Landkreistag: Gesundheitsämter in Baden-Württemberg weiter stark ausgelastet

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Während der Corona-Pandemie waren die Gesundheitsämter oft überlastet. Der Rückgang der Neuinfektionen im Frühjahr sollte Entlastung bringen. Doch jetzt stehen weitere Aufgaben an.

Die Gesundheitsämter in Baden-Württemberg sind nach Angaben des Landkreistages weiterhin sehr stark ausgelastet. Grund dafür sei neben der Belastung durch die Bearbeitung von Corona-Fällen, dass mehrere Aufgaben neu hinzugekommen seien, sagte ein Sprecher des Kommunalverbands in Stuttgart.

Viele neue Aufgaben für die Gesundheitsämter in Baden-Württemberg

Dazu zähle etwa die Überprüfung des Masernschutzes. Bis zum 31. Juli müssen Eltern mit ihren Kindern und Beschäftigte etwa in Kitas oder Arztpraxen eine Masernimpfung nachweisen. Durch mehr Geburten im Land seien die Mitarbeitenden der Ämter derzeit zudem mit zahlreichen Einschulungsuntersuchungen beschäftigt. Auch die Digitalisierung der Ämter schreite voran. Das bedeute zunächst viel Zeit für die Einführung neuer Systeme.

Als die Corona-Neuinfektionen im Frühjahr zurückgegangen seien, hätten die Gesundheitsämter versucht, einen Teil ihrer vielen anderen Aufgaben nachzuholen, sagte der Sprecher. Doch bereits seit Ende Mai steigen die Corona-Fallzahlen in Baden-Württemberg wieder. Zuletzt lag die Zahl der Neuinfektionen innerhalb von sieben Tagen und pro 100.000 Einwohner (Sieben-Tage-Inzidenz) landesweit bei mehr als 800. In mehreren Stadt- und Landkreisen verzeichneten die Behörden gar eine Inzidenz von mehr als 1.000.

Vermutlich deutlich mehr Corona-Infektionen in BW als bekannt

Die Inzidenz bildet das Infektionsgeschehen aber nur unzureichend ab. Expertinnen und Experten gehen seit einiger Zeit von einer hohen Zahl nicht erfasster Fälle aus - vor allem, weil bei weitem nicht alle Infizierten einen PCR-Test machen lassen. Nur positive PCR-Tests zählen in der Statistik.

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SWR