Die Landesregierung hat die Deutsche Bahn aufgefordert, ihre zahlreichen Bauarbeiten an der Bahninfrastruktur in Baden-Württemberg besser zu koordinieren und zu kommunizieren. Man kritisiere nicht, dass nun in das Bahnnetz investiert werde, sagte BW-Verkehrsminister Winfried Hermann (Grüne): "Wir sind aber der Meinung, es gibt deutlichen Verbesserungsbedarf, was die Koordination von Baustellen anbelangt und auch die Kommunikation von Baustellen."
Informationen für Bahnfahrer müssen sich verbessern
Unter anderem müssten die Informationen für Fahrgäste besser werden. Es könne nicht sein, dass Züge einfach nicht kämen, sagte der Verkehrsminister. Pendler, die mit dem öffentlichen Nahverkehr unterwegs seien, täten das häufig aus Überzeugung. Denen könne man auch etwas zumuten, wenn man sie rechtzeitig informiere, so Hermann weiter. "Was sie gar nicht leiden können ist, wenn eine Zumutung nicht kalkulierbar ist."
Etwas pünktlicher und zuverlässiger Qualitätsranking: Leichte Verbesserung im regionalen Zugverkehr in BW
Zugausfälle, Verspätungen und wenig Platz: Wer oft mit dem Zug unterwegs ist, hat das sicher schon mal erlebt. 2024 hat sich die Situation in BW allerdings etwas verbessert.
Zahl der Baustellen soll sich 2026 verdoppeln
Vergangene Woche tagte der Lenkungskreis zum Bahnprojekt Stuttgart 21. Dabei informierte die Bahn dem BW-Verkehrsminister zufolge darüber, dass sich die Zahl der Baustellen im kommenden Jahr im Zuge der Vorbereitungen für die Inbetriebnahme von Stuttgart 21 verdoppeln werde.
Landesregierung lädt zu Bahngipfel
Anfang Juli soll es deswegen einen Bahngipfel mit Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne), Hermann und Bahnchef Richard Lutz geben, bei dem geklärt werden soll, wie die Baustellen möglichst fahrgastfreundlich umgesetzt werden können. Das Land fordert, dass Baustellen so organisiert werden müssen, dass Fahrgäste den Zugverkehr zuverlässig nutzen können. Zudem müsse die Bahn ihre Planungsteams verstärken, die vereinbarten Fristen einhalten und im Raum Stuttgart bei Streckensperrungen einen zentral gesteuerten Ersatzverkehr nach dem Vorbild der Riedbahnsanierung einrichten.