Die Freiburger Stadtmission sammelt Spenden für die Menschen in der Ukraine (Foto: SWR, Die Freiburger Stadtmission sammelt Spenden für die Menschen in der Ukraine)

Hilfe bei Unterbringung und im Kriegsgebiet

Ukraine-Krieg: Städte in BW fordern vom Land mehr Unterstützung ihrer Flüchtlingshilfe

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Der Städtetag in Baden-Württemberg hat mehr Unterstützung beim Engagement für Ukraine-Flüchtlinge gefordert. Die Städte erwarten finanzielle Rückendeckung von der Landesregierung.

Der Präsident des Städtetags, Peter Kurz, kritisierte am Dienstag in Stuttgart, dass die bundesweite Alarmierung der Hilfsorganisationen bislang ausgeblieben sei. Zudem bemängelten die Kommunen "bestehende Unsicherheiten bei der formellen Registrierung der Geflüchteten". Laut Kurz sollte es die Möglichkeit einer schnellen und unkomplizierten Erfassung geben.

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Millionen Menschen fliehen vor dem Ukraine-Krieg. Auch in BW kommen immer mehr Flüchtlinge an. Wer im Land keine Verwandten oder Freunde hat, sucht Schutz in der Erstaufnahme.

Städtetag: Mehr finanzielle Hilfe für Ukraine benötigt

"Angesichts der immer unübersichtlicher werdenden Lage ist Geld der beste Weg für die Hilfe in der Ukraine", heißt es in einer Resolution des Städtetags. Manche Städte stellten selbst Finanzmittel bereit, um vor Ort zu unterstützen. Für diese "Spontanhilfe" erwarten die Kommunen demnach Rückendeckung des Landes.

Zugleich betonten die Vertreter der Kommunen die große private Hilfsbereitschaft in den Städten. Sie sprachen von "Fassungslosigkeit und Wut auf den menschenverachtenden Krieg".

Großer Andrang von ukrainischen Geflüchteten in der Freiburger LEA (Foto: SWR, Sebastian Bargon)
Im März herrscht großer Andrang von ukrainischen Geflüchteten in der Freiburger Landeserstaufnahmestelle (LEA)

Bislang 4.500 Geflohene aus der Ukraine im Land registriert

Seit der russischen Invasion der Ukraine sind in Baden-Württemberg bislang rund 4.500 Flüchtlinge aus dem Kriegsgebiet registriert worden. So viele Menschen seien alleine in den Erstaufnahmeeinrichtungen des Landes aus der Ukraine angekommen, hatte Marion Gentges (CDU), Ministerin für Justiz und Migration, am Montag mitgeteilt. Die Herausforderung sei für alle gewaltig, die an der Unterbringung von Flüchtenden beteiligt seien: Land- und Stadtkreise, Städte und Gemeinden, die Regierungspräsidien und das Land. Es gelinge derzeit, alle Menschen unterzubringen, ergänzte ein Sprecher. "Wir alle brauchen einen langen Atem und Zusammenhalt, um mit den Folgen, die (Russlands Präsident Wladimir) Putins furchtbarer Krieg auch für uns verursacht, umzugehen", sagte Ministerin Gentges.

Seit des russischen Angriffskriegs auf das Nachbarland am 24. Februar sind nach UN-Angaben bereits 2,7 Millionen Menschen aus der Ukraine geflohen. Nach Deutschland kamen laut Bundesinnenministerium bisher rund 147.000 Geflüchtete. Weil nicht alle Flüchtlinge registriert seien und bei Freunden oder Verwandten unterkämen, könnte die tatsächliche Zahl aber deutlich höher sein.

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