Die Verkehrsminister und -ministerinnen von Bund und Ländern haben sich auf ein 49-Euro-Ticket im Nahverkehr als Nachfolger des 9-Euro-Tickets geeinigt. Das gab Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) am Donnerstag in Bremerhaven nach zweitägigen Beratungen bei der Verkehrsministerkonferenz bekannt. Möglicherweise könnte das Angebot schon zu Beginn des kommenden Jahres an den Start gehen. Voraussetzung dafür ist allerdings, dass Bund und Länder sich rechtzeitig auch über die Regionalisierungsmittel einigen.
Länder stellen mehr Geld für ÖPNV als Bedingung
Zumindest die Finanzierung des 49-Euro-Tickets sei geklärt: Ab 2023 stellt der Bund dafür 1,5 Milliarden Euro pro Jahr zu Verfügung, heißt es im Beschlusspapier. Ziel des Bundes sei es, dass die Länder sich in gleicher Höhe beteiligen. Diese sind zur Kofinanzierung bereit, fordern aber vom Bund eine deutliche Erhöhung der Regionalisierungsmittel.
Regionalisierungsmittel sind Gelder, mit denen die Länder den öffentlichen Nahverkehr erhalten und ausbauen. Beispielsweise werden damit Busse und Züge bestellt. Eine Einigung in dieser Frage sei die Bedingung, die eingehalten werden müsse, sagte Baden-Württembergs Verkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) dem SWR - sonst wackle das Ticket. Über die Regionalisierungsmittel soll die nächste Ministerpräsidentenkonferenz mit Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) entscheiden.
Deutschlandweit gültig und monatlich kündbar
Das 49-Euro-Ticket soll es nur im Abo geben, allerdings monatlich kündbar, sagte Hermann. Es soll deutschlandweit gelten und papierlos sein. Der Verkehrsminister setzt große Hoffnungen in das Ticket: "Wir hoffen, dass das kommt und allen klar ist: Das wird die Republik in Sachen Mobilität erheblich verändern", sagte er. 49 Euro im Monat seien ein "supergünstiges Angebot" um Leute zum Umstieg auf Bus und Bahn zu bewegen und Pendler in Ballungsräumen wie Stuttgart zu entlasten. Nach zwei Jahren soll das Nachfolgeticket evaluiert werden.