Die Kultureinrichtungen in Baden-Württemberg sollen bis 2030 klimaneutral werden. In einem ersten Schritt sollen sie laut Wissenschaftsministerium bis zum Sommer kommenden Jahres Vorschläge erarbeiten, wie sie ihren Energie- und Wasserverbrauch sowie die Treibhausgase erfassen und schrittweise verringern können. Eventuell müsse man wegen der aktuellen Lage schneller reagieren, sagte Staatssekretärin Petra Olschowski (Grüne) mit Blick auf den zu erwartenden Gasmangel im Winter.
Leitfaden "Green Culture" mit Klimaschutzmaßnahmen
Olschowski sagte: "Wir erwarten von den Kultureinrichtungen des Landes spätestens jetzt für den Klimaschutz aktiv zu werden und zum Gelingen der Klimawende beizutragen." Die Grünen-Politikerin stellte den entsprechenden Leitfaden "Green Culture" des Wissenschaftsministeriums vor. Darin stehen beispielsweise Empfehlungen, wie man Energie und Wasser einsparen und Abfall vermeiden kann.
CO2-Rechner und Klimafachleute sollen helfen
Unter anderem sollen CO2-Rechner den Kultureinrichtungen helfen, einen Überblick über Einsparmöglichkeiten zu bekommen. Klimamanager und -managerinnen, wie es sie an Hochschulen im Land schon gibt, sollen die Nachhaltigkeit vor Ort in die Hand nehmen. Die Mittel dafür will Olschowski im kommenden Haushalt beantragen. Sie kündigte an, dass Kulturförderung in Zukunft auch an Erfolge im Bereich Nachhaltigkeit geknüpft werden könnte.
Staatsgalerie Stuttgart als Vorbild
In Baden-Württemberg gibt es über 20 staatliche oder staatlich getragene Kultureinrichtungen. Die Staatsgalerie Stuttgart bemüht sich bereits seit vielen Jahren um Nachhaltigkeit und hat seit 2016 ein zertifiziertes Energie- und Umweltmanagement. Ihr kaufmännischer Geschäftsführer Dirk Rieker sagte, schon kleine Änderungen könnten viel bewirken. Dazu gehöre beispielsweise, die Beleuchtung auf LED umzustellen, anstelle des Fahrstuhls die Treppe zu verwenden und Elektro-Geräte über Nacht auszuschalten.