Eine Woche nachdem die Schülerinnen und Schüler in Baden-Württemberg wieder zurück im Präsenzunterricht sind, spricht das Kultusministerium von einem gelungenen Schulstart. Die Infektionszahlen seien zwar gestiegen, aber nicht besorgniserregend, sagte ein Sprecher des Kultusministeriums am Montag.
Massive Ausbrüche sieht das Ministerium nicht
Bis vergangenen Freitag wurden rund 1.400 Schülerinnen und Schüler positiv auf das Corona-Virus getestet und mussten in Quarantäne. Auf das Land hochgerechnet sind das 0,1 Prozent. Von den Lehrerinnen und Lehrern befanden sich bis zum vergangenen Freitag insgesamt 19 in Quarantäne. Massive Ausbrüche gebe es demnach nicht, so der Sprecher des Kultusministeriums.
Kurz vor Schulbeginn hatten Sozialminister Manfred Lucha und Kultusministerin Theresa Schopper (beide Grüne) an die Eltern appelliert, ihre Kinder vorsorglich zu testen oder impfen zu lassen. Schopper hatte zum Schulstart zudem verkündet, alles dafür zu tun, um "dauerhaft Präsenzunterricht anzubieten".
Gewerkschaften sehen nächste Wochen als entscheidend
Aus Sicht der Gewerkschaften ist es noch zu früh Bilanz zu ziehen. Für den Philologenverband sind die nächsten beiden Wochen entscheidend. Dann werde sich zeigen, ob aus dem Urlaub zurückgekehrte Kinder und Jugendliche für steigende Infektionszahlen sorgen, so der Verbandsvorsitzende Ralf Scholl.
Scholl kritisierte inbesondere das Corona-Testkonzept an den Schulen. Derzeit werden Schülerinnen und Schüler zwei Mal, von nächster Woche an drei Mal, wöchentlich getestet. Dies sei unzureichend und unlogisch, so Scholl. Zudem gebe es immer noch zu wenige Raumluftfilter an den Schulen.
Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft übt Kritik
Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) sieht das ebenfalls kritisch. Landesverbandsvorsitzende Monika Stein forderte die Anschaffung der Geräte für alle Klassen der unter Zwölfjährigen.