Schule in Corona-Zeiten (Foto: dpa Bildfunk, picture alliance/dpa/Sebastian Gollnow)

"Es wird nicht alles für die Sicherheit getan"

Scharfe Kritik der Gewerkschaft: Schulkinder zu wenig vor Corona geschützt

Stand

Viele sprechen derzeit von einer "Durchseuchung an den Schulen" in Baden-Württemberg. Auch die Gewerkschaft sieht große Probleme: Kinder würden einfach zu wenig vor Corona geschützt.

Auf dem Höhepunkt der Omikron-Welle sieht die Bildungsgewerkschaft (GEW) die Sicherheit in den Klassenzimmern in Baden-Württemberg alles andere als gewährleistet. "Die Inzidenz steigt und steigt jedenfalls und es wird leider nicht alles für die Sicherheit getan", sagte GEW-Landeschefin Monika Stein im "Offenburger Tageblatt" auf die Frage, ob gerade die "Durchseuchung der Kinder" stattfinde.

Es fehle an Schutzmaßnahmen an den Schulen

Vielerorts fehle es an Schutzmaßnahmen, so Stein. Kinder und Jugendliche nähmen seit zwei Jahren Rücksicht auf die Gesamtgesellschaft und müssten bei allen Entscheidungen nun endlich Priorität haben.

Tests und FFP2-Masken müssen vorhanden sein

Die GEW fordere schon seit Sommer 2020 flächendeckend Luftreinigungsgeräte, kritisierte Stein - es seien immer noch nicht überall welche geplant, geschweige denn angekommen. "Außerdem fordern wir ausreichende Testungen und FFP2-Masken für alle Schüler, die sich damit schützen wollen und deren Eltern das nicht finanzieren können oder wollen."

Das baden-württembergische Sozialministerium hatte unter der Woche bekannt gegegen, dass die regelmäßigen Corona-Tests in Schulen und Kindertagesstätten bis zu den Osterferien, also bis Mitte April, fortgesetzt werden. Kostenpunkt: Knapp 95 Millionen Euro.

Bis Ostern: So laufen die Tests an Schulen ab

Ungeimpfte Kinder und Jugendliche müssen bis zum weiter dreimal die Woche einen Schnelltest machen. Bei PCR-Tests reichen zwei pro Woche. Auch Schülerinnen und Schüler, deren Zweitimpfung schon mehr als drei Monate her ist und die nicht geboostert sind, müssen sich weiter regelmäßig testen lassen. Wegen der hohen Sieben-Tage-Inzidenz sollen auch alle Lehrkräfte und Schüler, die schon dreimal geimpft oder kürzlich genesen sind, ein freiwilliges Testangebot von zwei Tests pro Woche bekommen.

Es dürfe nicht von der Schulträgerschaft abhängen, wie gut es um den Schutz an Schulen bestellt sei, sagte Stein. "Auch in finanzschwächeren Gemeinden brauchen wir Sicherheit für alle Beteiligten." Stein erklärte, die Schulleitungen befänden sich derzeit im Spagat, da sie mit sehr unterschiedlichen Elterninteressen konfrontiert seien.

Manche Eltern wehren sich auch gegen die Maskenpflicht an Schulen. Am 18. Januar 2022 berichtete SWR Aktuell folgendermaßen:

"Die einen fordern vehement Fernunterricht, die anderen sind gegen Tests und Masken", sagte sie. Zudem sorgten sich die Schulleitungen um die Lehrkräfte und müssten den Schulbetrieb irgendwie aufrecht erhalten.

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