Regierungschef Winfried Kretschmann (Grüne) erklärte, die Bauzeit von Windparks deutlich verkürzen zu wollen. Derzeit dauere es zwischen sechs und sieben Jahren, bis ein Windpark stehe. Diese Dauer wolle er mindestens halbieren, sagte Kretschmann. Dazu hält er rechtliche Änderungen für notwendig, um bestimmte Verfahren grundlegend neu aufzustellen. Deutschland ersticke in Bürokratie, so Kretschmann.
Ministerpräsident reagiert auf Kritik
Der Ministerpräsident reagiert damit auch auf Kritik von Umweltverbänden, die den schleppenden Ausbau von Windkraft-Anlagen in Baden-Württemberg bemängelt haben. Diese Kritik sei berechtigt, so Kretschmann: "Das teile ich vollumfänglich."
Kretschmann: Bund für stockende Verfahren verantwortlich
Der stockende Ausbau von Windkraft-Anlagen in Baden-Württemberg hängt für Kretschmann mit den Ausschreibungsbedingungen des Bundes zusammen. Das liege nicht an der Landesregierung. Flächen im flachen, windärmeren Südwesten seien bisher weniger lohnenswert als Flächen in Mittelgebirgen. Das werde sich ändern. Kretschmann will dazu nach eigenen Worten in Kürze die geplante Taskforce zu regenerativen Energien beschließen. Sie soll für mehr Tempo in den Verfahren sorgen.
Ziele sollen verschärft werden Neues Klimaschutzgesetz BW: Experten fordern mehr Fläche für erneuerbare Energien
Solaranlagen auf Neubauten und Klimaneutralität bis 2040 - Grün-Schwarz hat viel vor. Vorher muss das neue Klimaschutzgesetz jedoch noch durch den Landtag. Verbände sehen Nachbesserungsbedarf.
Umweltschutzverbände fordern mehr Fläche für Windenergie
Zuletzt hatten Umweltverbände aber auch Vertreter der Wirtschaft bei einer Anhörung im Landtag das geplante neue Klimaschutzgesetz für Baden-Württemberg als unzureichend kritisiert. Es sieht bislang vor, dass in den Regionalplänen zwei Prozent der Landesfläche für Windenergie und Photovoltaik festgelegt werden sollen. Das sei zu wenig, um bis zum Jahr 2040 in Baden-Württemberg tatsächlich Klimaneutralität zu erreichen.
Zwölf Windkraftanlagen in einem Jahr
In den vergangenen zehn Jahren ist Baden-Württemberg beim Ausbau der Windenergie nur langsam vorangekommen. Ende 2020 waren im Land 731 Anlagen in Betrieb - zwölf mehr als ein Jahr zuvor.