Winfried Kretschmann (Bündnis 90  Die Grünen) steht während dem Landesparteitag seiner Partei auf der Bühne und spricht.  (Foto: dpa Bildfunk, picture alliance/dpa | Philipp von Ditfurth (Archiv))

Verlorene OB-Wahlen

Kretschmann: Grüne sollten Strategien in Großstädten überdenken

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Nach Niederlagen bei OB-Wahlen rät Ministerpräsident Kretschmann seiner Partei zu einem Strategiewechsel. Es genüge nicht, nur auf die eigene Klientel zu bauen.

Nach einer Serie von Niederlagen bei Oberbürgermeisterwahlen rät Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) den baden-württembergischen Grünen, ihre Strategie zu überdenken. "Man muss wirklich eine Mehrheit wollen, nur dann bekommt man sie auch", sagte Kretschmann der Tageszeitung "taz" (Donnerstag).

Kretschmann: Mehrheit liegt über normalem Potenzial

Auch dürfe seine Partei nicht nur auf die eigene Klientel bauen: "Dann muss man wissen, dass eine Mehrheit über dem Potenzial liegt, das man sonst bei Wahlen normalerweise holt", sagte der Regierungschef. "Man muss also den Leuten sagen: Ich will euer Oberbürgermeister werden und mit euch Verantwortung für unsere Stadt übernehmen. Und nicht: Ich will eure Stadt grün machen."

Zuletzt hatten die Grünen nach den Rathäusern in Freiburg und Stuttgart auch die Oberbürgermeisterwahl im grün-dominierten Heidelberg verloren und die kommunale Schwäche im Stammland fortgesetzt. Neben Böblingen und in Göppingen stellt die Partei den OB noch in Tübingen.

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Kretschmann spricht sich gegen Rauswurf von Boris Palmer aus

Den dortigen langjährigen Rathauschef Boris Palmer wollte die Landespartei aber unbedingt loswerden. "Darüber gründlich zu reflektieren, kann ich meiner Partei nur anraten", sagte Kretschmann. "Wir sind zwar in 69 Gemeinden stärkste Fraktion, aber wir schaffen es kaum, Mehrheiten zu organisieren, die man für eine Oberbürgermeisterwahl braucht."

Er schloss allerdings aus, dass es den Grünen an charismatischen Persönlichkeiten fehlt. "Es wird doch keiner glauben, alle 1.100 Bürgermeister und Oberbürgermeister in Baden-Württemberg seien charismatische Persönlichkeiten", sagte der Regierungschef. "Bei allem Respekt, das ist nicht der Fall."

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