Das Städtische Krankenhaus in Pirmasens musste sich in den vergangenen Tagen immer wieder von der Notfallversorgung abmelden. Es seien einfach zu viele Patienten, die wegen der Hitze oder Corona in die Klinik kamen. (Foto: picture-alliance / Reportdienste, picture alliance / ROBIN UTRECHT | ROBIN UTRECHT)

"Existenzbedrohende Situation"

Länder fordern vom Bund Inflationsausgleich für Krankenhäuser

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Die aktuellen Preissteigerungen betreffen nicht nur Privatpersonen. Auch Kliniken sind von den Kosten für Energie und Lebensmittel gebeutelt. Sie fordern Hilfe von der Politik.

Angesichts der steigenden Preise fordert die Baden-württembergische Krankenhausgesellschaft einen sofortigen Inflationsausgleich für Kliniken. Das Land Baden-Württemberg hat angekündigt, dazu heute im Bundesrat einen Antrag einzubringen.

Nicht nur Gas und Strom, auch Lebensmittel und Medizinprodukte würden teurer, so Landesgesundheitsminister Manfred Lucha (Grüne). Im Gegensatz zu anderen Unternehmen können Krankenhäuser ihre Preise allerdings nicht einfach erhöhen.

Energiepreise bringen Krankenhäuser in "existenzbedrohende Lage"

In einem Bundesratsantrag gemeinsam mit Bayern und Schleswig-Holstein fordert Lucha deshalb von der Bundesregierung, Krankenhäuser, Rehakliniken und Pflegeeinrichtungen finanziell zu unterstützen. Diese hätten erhebliche Probleme, erklärten die Gesundheitsminister der drei Länder am Donnerstag in einer gemeinsamen Mitteilung. Die Bundesregierung müsse diesen Einrichtungen die Mehrkosten ausgleichen. Die aktuelle Situation bringe die Einrichtungen in eine existenzbedrohende Lage.

Informationsveranstaltungen in Stuttgart und Karlsruhe

Unter dem Motto "Alarmstufe Rot" hat die Deutsche Krankenhausgesellschaft Anfang September eine Petition gestartet. Parallel zur Bundesratssitzung in Berlin finden am Freitag in Kliniken in Stuttgart und Karlsruhe Informationsveranstaltungen im Rahmen dieser bundesweiten Kampagne statt.

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SWR