Die Kommunen in Baden-Württemberg sind zum Ende 2021 mit mehr als 43 Milliarden Euro verschuldet gewesen. Das entspricht einer Pro-Kopf-Verschuldung von 3.893 Euro, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden am Mittwoch mitteilte. Im bundesweiten Vergleich der Flächenländer hat das Land damit die sechsthöchste Pro-Kopf-Verschuldung. Allerdings war der prozentuale Schuldenanstieg in Baden-Württemberg 2021 höher als in den meisten anderen Ländern. Grund dafür sei die Beteiligung von Kommunen an Versorgungsunternehmen.
Kleinste Gemeinde hat höchste Schulden je Einwohner
Zu den Kommunen mit der größten Pro-Kopf-Verschuldung zählen laut Statistik überwiegend kleinere Gemeinden. Spitzenreiter ist Böllen (Kreis Lörrach, mit etwa 100 Einwohnern Baden-Württembergs kleinste Gemeinde) mit 35.246 Euro Schulden je Einwohner. Auch Karlsruhe liegt mit 10.229 Euro pro Kopf weiter vorn. Vergleichsweise niedrig ist die Verschuldung in Stuttgart mit etwas mehr als 3.000 Euro je Einwohner.
Einbezogen in die Modellrechnung wurden Gemeinden und Gemeindeverbände einschließlich ihrer Beteiligungen. Neben den Schulden der Kernhaushalte wurden auch die Schulden der Extrahaushalte und sonstigen öffentlichen Fonds, Einrichtungen und Unternehmen einbezogen, etwa Schulverbünde oder Verkehrsunternehmen.