Warnstreiks in Kitas haben vielen Eltern in Baden-Württemberg wieder Geduld und Improvisationstalent abverlangt. Wie die Dienstleistungsgewerkschaft ver.di am Dienstag mitteilte, ließen Erzieherinnen und Erzieher in Ulm, Rastatt, Offenburg (Ortenaukreis) und im Kreis Ludwigsburg die Arbeit ruhen.
Höhere Löhne und bessere Arbeitsbedingungen Warnstreik: Viele Offenburger Kitas geschlossen
Kaum sind die Kinder aus den Osterferien zurück, weitet ver.di die Warnstreiks in Baden-Württemberg aus. Auch in Offenburg blieben viele Kindertagesstätten geschlossen.
Rund 200 streikende Erzieher bei Kundgebung in Offenburg
Teilweise waren deshalb Kitas geschlossen oder es wurde nur ein Notbetrieb angeboten. So haben zum Beispiel in Offenburg die Beschäftigten bei einer Kundgebung am Vormittag auf ihre aktuelle Situation hingewiesen: Sie seien überlastet. Es gebe zu wenig Personal, die Gruppen seien zu groß, die Räume zu klein. An den Arbeitsniederlegungen beteiligten sich demnach rund 750 Beschäftigte im Land - betroffen waren auch soziale Dienste und Einrichtungen für Menschen mit Behinderungen.
Für bessere Arbeitsbedingungen und Entlastung Warnstreik an Kitas: 250 Erzieherinnen ziehen durch Ulm
Am Donnerstag haben 250 Beschäftigte von städtischen Kindertagesstätten in Ulm an einem Warnstreik teilgenommen. Bereits am Dienstag gab es einen ersten Warnstreik.
Ziel ist es laut Gewerkschaft, im Tarifkonflikt den Druck auf die Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber zu erhöhen und eine bessere Ausgangsposition für die Verhandlungen zu bekommen.
Weitere Kita-Warnstreiks in Baden-Württemberg angekündigt
Weitere Warnstreiks sind in dieser Woche unter anderem in Ulm, Heilbronn, Crailsheim (Kreis Schwäbisch Hall), Karlsruhe, Stuttgart und dem Landkreis Rems-Murr geplant, wie ver.di berichtete. Bis Ende der Woche sollen weitere Städte in Baden-Württemberg von Aktionen betroffen sein. Am Donnerstag sind laut ver.di unter anderem im Jugendamt und im Schulverwaltungsamt in Stuttgart Warnstreiks geplant.
Die Arbeitgeberseite hatte die Warnstreiks in der Vergangenheit regelmäßig kritisiert und erklärt, man sei in konstruktiven Verhandlungen.
Vor dritter Verhandlungsrunde Erneute Warnstreiks im Erziehungsdienst: Kitas in BW sollen ab Dienstag schließen
Mehrere Kommunen in Baden-Württemberg sind von den Streiks betroffen. Die Gewerkschaft ver.di fordert unter anderem bessere Arbeitsbedingungen und Maßnahmen gegen Fachkräftemangel.
Ver.di fordert unter anderem Maßnahmen gegen Fachkräftemangel
Ver.di fordert für die bundesweit rund 330.000 betroffenen Beschäftigten bessere Arbeitsbedingungen, Maßnahmen gegen Fachkräftemangel und die Einstufung in eine höhere Entgeltgruppe. Laut ver.di-Landesvizechefin Hanna Binder setzen Arbeitgeber auf Werbekampagnen, um die immer größere Fachkräftelücke im Sozial- und Erziehungsdienst zu schließen. Sie lehnten Gespräche über eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen ab und somit auch Vereinbarungen zur Qualität der Angebote, so die Gewerkschaft.
In Baden-Württemberg sind nach Angaben der Arbeitgeber rund 50.000 Beschäftigte im Sozial- und Erziehungsdienst betroffen. Die dritte Verhandlungsrunde ist für den 16. und 17. Mai in Potsdam geplant.