In Baden-Württemberg bleiben auch am Dienstag viele Kindergärten und Kindertagesstätten geschlossen. Nachdem am Montag wegen Warnstreiks von Erzieherinnen und Erziehern in einigen Gemeinden Kitas geschlossen blieben, sind zum Internationalen Frauentag nach Angaben der Gewerkschaft ver.di weitere Aktionen im Land geplant.
Kundgebungen sollen unter anderem in Tübingen, Karlsruhe, Stuttgart und Singen stattfinden. Gestreikt werden soll aber auch in Heilbronn, Crailsheim und Freiburg. Die Schwerpunkte des Ausstandes von Kita-Fachkräften, Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeitern sind Mannheim und Stuttgart.
56 Einrichtungen in Mannheim betroffen
Vielerorts sollen demnach Demonstrationen mit Frauen-Organisationen und feministischen Gruppen stattfinden. ver.di teilte mit, man wolle ein Signal senden, dass es in den Tarifverhandlungen um die Aufwertung von typischen "Frauenberufen" gehe: Rund 90 Prozent der Beschäftigten im Erziehungs- und Sozialdienst seien weiblich. Bereits am Montag gab es Aktionen in Karlsruhe, Esslingen und Geislingen an der Steige.
In Mannheim sollen am Dienstag unter anderem alle 56 städtischen Kitas geschlossen bleiben, so ein Verdi-Sprecher. Am Mittag ist eine Kundgebung mit der stellvertretenden ver.di-Bundesvorsitzenden Behle geplant.
Warnstreiks in Stuttgart und Demo mit Beschäftigten aus der Region
In Stuttgart sind 180 Einrichtungen betroffen. Die Gewerkschaft erwartet, dass sich mehr als 2.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer am späten Nachmittag an einer Demonstration in der Stuttgarter Innenstadt beteiligen werden - darunter auch Erzieherinnen und Erzieher aus Böblingen, Ludwigsburg und dem Rems-Murr-Kreis.
Außerdem werden in Karlsruhe, Reutlingen, Tübingen sowie in Heilbronn und in Crailsheim Kitas und andere Soziale Dienste bestreikt, so auch in der Jugend- oder der Behindertenhilfe.
50.000 Beschäftigte in BW betroffen
ver.di fordert für die bundesweit rund 330.000 Angestellten im Sozial- und Erziehungsdienst bessere Arbeitsbedingungen, Maßnahmen gegen Fachkräftemangel und eine höhere Eingruppierung vieler Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. In Baden-Württemberg sind nach Angaben der Arbeitgeber rund 50.000 Beschäftigte im Sozial- und Erziehungsdienst betroffen.
Bei den Arbeitgebern stieß der Warnstreik auf Kritik. "Dass die Gewerkschaften ver.di und Beamtenbund nach nur einer Verhandlungsrunde zum Streik aufrufen, entspricht nicht dem tatsächlichen Verhandlungsstand", sagte die Präsidentin und Verhandlungsführerin der Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände, Karin Welge. Weiter verhandelt werden soll am 21. und 22. März sowie Mitte Mai.