Die vier Kirchen in Baden-Württemberg stellen sich gegen Forderungen des Landesschülerbeirates, den Religionsunterricht zu reduzieren. Er sei für die Bildung unabdingbar, teilten die beiden katholischen Bistümer und die zwei evangelischen Landeskirchen in Baden-Württemberg mit.
Kirchen: Religionsunterricht thematisiert auch Lebensfragen
Die Vertretung der Schülerinnen und Schüler hatte mehr politische Bildung anstelle des Religionsunterrichts gefordert. Aus Sicht der Kirchen wird damit jedoch "ein Gegensatz konstruiert, den es nicht gibt". Die Bildungspläne sähen für den Religionsunterricht außer Fragen nach Gott moralische und ethische Bildung auch Lebens- und Sinnfragen vor. Außerdem gehe es um Frieden, Gerechtigkeit und Bewahrung der Schöpfung. Diese Inhalte seien angesichts der Coronakrise, der Klimakrise und des Krieges höchst aktuell.
Nach Schüler-Forderung Religionsunterricht: Kretschmann kritisiert Landesschülerbeirat
Der Landesschülerbeirat hatte in seinem Grundsatzprogramm weniger Religionsunterricht und dafür mehr "politische Bildung" gefordert. Der Ministerpräsident hält davon gar nichts.
Kirchen auf einer Linie mit Kretschmann
Die Kirchen betonen auch, dass der Landesschülerbeirat beklage, dass Jungen und Mädchen etwa wegen Herkunft, Religion und sexueller Orientierung benachteiligt würden. Gerade hier sei religiöse Bildung notwendig, um aktiv gegen Diskriminierung vorzugehen.
Auch Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) hatte den Landesschülerbeirat kritisiert. Der Religionsunterricht sei das einzige Schulfach, das eine grundgesetzliche Garantie habe, sagte Kretschmann. Diesen könne man nicht einfach abschaffen, nur weil man selbst nicht religiös sei.