Die baden-württembergische Landesmedienanstalt LFK will mit einer KI-basierten Software strafbare, jugendgefährdende und gewaltverherrlichende Inhalte in Medien und im Internet entdecken und bekämpfen. "Das Programm soll nach dem laufenden Testbetrieb bald regulär in Baden-Württemberg zum Einsatz kommen", sagte LFK-Präsident Wolfgang Kreißig am Donnerstag bei einem Pressegespräch in Stuttgart. Das auf Künstlicher Intelligenz basierende System könne helfen, strafrechtlich relevante Inhalte schneller zu finden und zur Anzeige zu bringen.
"Wir hoffen, dass wir so abschreckende Signale setzen können, um die Verbreitung pornografischer, jugendgefährdender, antisemitischer und gewaltverherrlichender Inhalte einzudämmen"
Hassbotschaften erreichen mehr als die Hälfte aller Jugendlichen
Laut einer LFK-Studie werden fast 60 Prozent aller Jugendlichen bei ihrer Mediennutzung regelmäßig mit Hass und Hetze konfrontiert. Das selbstlernende Programm auf der Basis Künstlicher Intelligenz kann den Angaben zufolge Internetseiten und Social-Media-Angebote automatisiert durchsuchen und problematische Inhalte herausfiltern. Die auffälligen Seiten werden dann von Experten überprüft und gegebenenfalls zur Anzeige gebracht.

Die Landesmedienanstalt LFK hat die Aufsicht über die privaten Hörfunk- und Fernsehprogramme. Zudem kümmert sich die Behörde mit rund 30 Mitarbeitern beispielsweise um Jugendschutz, Kennzeichnungspflicht für Werbung in den Medien sowie um die Förderung von Medienkompetenz und um Mediennutzungsforschung. Informationen für Mediennutzer werden etwa auf den Internetseiten handysektor.de, medien-kindersicher.de oder jugendschutz.net gebündelt. Finanziert wird die LFK aus Mitteln des Rundfunkbeitrags.