Im Zoo Karlsruhe stehen die Flamingos in ihrem Gehege (Foto: SWR, Katharina Raquet, SWR)

Zoo nach Vogelgrippe wieder offen

Karlsruher Zoodirektor: "Es war der größte Fall von Vogelgrippe in einem deutschen Zoo"

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AUTOR/IN
Patrick Neumann
Katharina Raquet

Vier Wochen lang war der Karlsruher Zoo wegen der Vogelgrippe geschlossen. Am Montag durften erstmals wieder Besucher rein - unter Auflagen.

Am Eingang müssen alle Besucherinnen und Besucher ihre Schuhe auf speziellen Matten desinfizieren. So sollen weitere Infektionen vermieden werden, bis auch die letzten wenigen Fälle der gefährlichen Vogelgrippe verschwunden sind.

Zoobesucher in Karlsruhe müssen am Eingang über Desinfektionsmatten laufen (Foto: SWR, Katharina Raquet, SWR)
Zoobesucher in Karlsruhe müssen am Eingang über Desinfektionsmatten laufen Katharina Raquet, SWR

Die Besucherinnen und Besucher - egal ob klein oder groß - sind froh, wieder durch den Zoo mitten in der Stadt zu schlendern.

"Wir sind hier teilweise jeden Tag hergekommen - gerade wenn die Kitas zu waren. Und jetzt sind wir sehr froh, dass das wieder geht."

Die Öffnung des Zoo Karlsruhe ist noch mit Auflagen verbunden: Das Exotenhaus mit seinen frei fliegenden Vögeln bleibt geschlossen. Viele Vogelarten, die sonst im Stadtgarten leben, müssen drinnen bleiben. Auch gibt es Absperrungen vor Volieren und Anlagen, damit die Besucher Abstand halten. Auch in den kommenden Wochen wird getestet. Sieben Vögel sind noch infiziert. Sie haben keine Symptome und sind isoliert.

"Jeder Vogel tut weh. Es hätte aber noch viel schlimmer kommen können - es ist glimpflich abgegangen."

Vögel im Zoo Karlsruhe werden noch die nächsten Wochen getestet

Werden in den kommenden Wochen alle Tiere negativ getestet, müssen laut Zooverwaltung dennoch alle Sicherheitsmaßnahmen im Kontakt mit den Vögeln für 42 Tage aufrechterhalten werden. Dabei ist speziell geschultes Personal für die Versorgung der Vögel zuständig. Beim Betreten der jeweiligen Anlagen muss eine Schutzkleidung getragen werden.

Im Schutzanzug wird im Karlsruher Zoo gefüttert und gereinigt, um das Vogelgrippe-Virus nicht weiterzuverbreiten. (Foto: SWR)
Im Schutzanzug wird gefüttert und gereinigt, um das Vogelgrippe-Virus nicht weiterzuverbreiten.

"Es war der größte Fall in einem deutschen Zoo, den es in der Geschichte gab."

Insgesamt waren von 90 infizierten Tieren 27 Vögel an der Vogelgrippe gestorben. Über 700 Vögel hat der Zoo im Bestand. Wegen einer Ausnahmeregelung mussten infizierte Tiere nicht gekeult werden - auch dann nicht, wenn sie positiv auf das Vogelgrippevirus getestet wurden. Viele haben sich wieder erholt, die Immunabwehr habe funktioniert, so Reinschmidt.

Der Zoo lebt mit dem Risiko "Vogelgrippe"

In den kommenden Wochen hofft er auf vollständige Entwarnung, auch wenn man immer mit dem Vogelgrippevirus leben müsse in einem Zoo. Zug- und Wildvögel können das Virus jederzeit in den Zoo tragen, aber das lässt sich eben nicht vermeiden. Man werde nun weitere wissenschaftliche Untersuchungen machen, zum Beispiel, ob die Vögel auch in einigen Monaten noch Antikörper haben. Diese Erkenntnisse könnten dann auch andere Zoos im Umgang mit dem Virus nutzen.

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