Wenn man zum Bäcker geht und ein Brot kauft, geht man davon aus, dass es mit Zutaten aus der Region hergestellt wurde. Das allerdings ist nicht immer so. Denn der Begriff Region ist nicht geschützt. Und so werden die Zutaten manchmal durch ganz Europa transportiert. Die ZG Raiffeisen Karlsruhe hat jetzt mit verschiedenen Partnern ein Brot auf den Markt gebracht, dessen Herkunft sich für den Kunden per QR-Code digital nachvollziehen lässt und das wirklich in der Region hergestellt ist.
Durch den Code auf der Packung lässt sich zwar nicht der Weg des individuell vor einem liegenden Brotes nachvollziehen, dafür aber die Produktionskette. So erfährt man dann auch, wie beispielsweise der Müller Johannes Frey von der Bischoff-Mühle in der Pfalz das Getreide exklusiv für das Projekt zu Mehl mahlt. Und es ist auch ersichtlich, wo das Brot dann letzten Endes zu erwerben ist.
Neue Vermarktungswege durch mehr Verbrauchervertrauen – das ist das Ziel des Emmerbrot-Projekts, das von Forschern des gemeinnützigen Stuttgarter Steinbeis-Instituts mit finanzieller Unterstützung des Wirtschaftsministeriums Baden-Württemberg umgesetzt wurde. Verkauft wird das Emmerbrot in Raiffeisenmärkten, aber auch in Bäckereien. Mit einem Kilopreis von etwa elf Euro ist das Emmerbrot nicht gerade günstig, aber Regionalität und Qualität haben eben ihren Preis, so die Projektverantwortlichen.
Das Emmerbrot ist für die ZG Raiffeisen aber nicht nur eines von vielen Produkten. Es ist eine Art Modellprojekt, so Jochen Schneider von Raiffeisen. Man werde nun Erfahrungen sammeln und dann die digitalen Codes möglicherweise auch auf anderen Produkten platzieren. Transparenz, so Schneider, sei wichtig, um das Vertrauen der Kunden zu gewinnen.
Der Kunde, der die QR-Codes scannt, erhält nicht automatisch Zugriff auf alle Daten, die bei der ZG Raiffeisen gespeichert sind. Während der Verbraucher die Erzeugungswege nachvollziehen kann, können die Erzeuger hingegen aus den digital gesammelten Informationen ihrerseits wichtige Informationen ziehen. Von welchem Acker stammt das Getreide? Wie lange befindet es sich im Silo? Wann muss es verarbeitet werden? Am Ende steht dann neben der Transparenz auch die perfekte Qualität des Produkts.