Eine Unterbrechung von Lieferketten führt erneut zu Verzögerungen beim Bau des neuen Karlsruher Wildparkstadions. Die ursprünglich für Ende Mai geplante Fertigstellung des 155-Millionen-Projekts ist auf Ende Juli verschoben.
Fehlende Verteilerkästen halten Bauarbeiten auf
Elektrische Anlagen konnten nicht rechtzeitig geliefert werden, so der technische Geschäftsführer der für den Bau zuständigen Karlsruher Schieneninfrastrukturgesellschaft (KASIG), Frank Nenninger. Weil die Verteilerkästen fehlten, wurde der ursprüngliche Fertigstellungstermin hinfällig. Man arbeite fieberhaft daran, bis Ende April die Stromversorgung in der neuen Westtribüne, in der sich unter anderem Gastronomie und Businessbereiche befinden, sicherzustellen.
"Die Lieferkette ist uns Ende Januar zusammengebrochen, insbesondere im Bereich der Strom- und Elektrotechnik."
KSC optimistisch bei Vermarktung der Logen
Pünktlich zum Start der neuen Fußballsaison soll das Stadion nun an den Karlsruher SC übergeben werden. Der Verein vermarktet bereits die Logen und Sitzplätze für Geschäftskunden. Die Hälfte der 40 Logen sei vergeben, so KSC-Geschäftsführer Michael Becker.

Die Fertigstellung der neuen Westtribüne rechtzeitig zum Beginn der neuen Saison in der Zweiten Fußball-Bundesliga im Sommer sei aus wirtschaftlichen Gründen für den Verein besonders wichtig, betonte Becker. Der Verein wird einen Teil der Gesamtkosten von rund 155 Millionen Euro über die Pacht an die Stadt zurückbezahlen.
"Es gibt keinen Weg zurück. Wir müssen das bis zum Beginn der neuen Spielzeit schaffen, und alle, die beteiligt sind, haben auch vor, das gemeinsam zu erreichen."
Stadt will Stadion-Räume auch für Kongresse nutzen
Die Räume der neuen Haupttribüne, der Westtribüne, sollen künftig auch für Kongresse oder Firmenveranstaltungen genutzt werden. Das kündigte Oberbürgermeister Frank Mentrup (SPD) an. Auf mehreren Ebenen werden dort gerade Gastronomie, Veranstaltungsräume, Logen und die neue Geschäftsstelle des KSC fertiggestellt.
"Wir haben hier so eine Art Klein-Kongresszentrum, Meeting-Point, Club-Räume. Hier soll jeden Tag etwas los sein, und nicht nur an den Spieltagen."
Ähnlich wie bei anderen großen Fußballvereinen sei eine Nutzung im Rahmen von Fußballspielen und ohne Bezug zum Fußball geplant. Das trage auch zur Refinanzierung des neuen Wildparkstadions bei, betonte Mentrup gegenüber dem SWR. Auf diese Weise werde ein Angebot für die ganze Region geschaffen, um Treffen und andere Veranstaltungen durchzuführen.