Gärtnern auf der Fensterbank: Der Gartenfrühling beginnt jetzt! (Foto: SWR)

Wie man Gemüse und Blumen vorziehen kann

Bruchsaler Gärtnerin gibt Tipps fürs Gärtnern auf der Fensterbank

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Heiner Kunold
Das ist Heiner Kunold (Foto: SWR)

Wenn der Frühling nicht von selbst kommt, dann müssen wir ihn eben zu uns ins Haus holen. Gärtnern auf der Fensterbank macht Spaß und hebt die Vorfreude.

Viele Hobbygärtner haben schon sehnsüchtig darauf gewartet: Jetzt ist genau die richtige Zeit, Gemüse und sogar Blumen für die Beete im Garten oder auf dem Balkon vorzuziehen, sagt die Bruchsaler Gärtnerin Doris Huber vom Bruchsaler Raiffeisenmarkt.

Samen im Kamillenbad einweichen?

Unsere Geschichte fängt ganz klein an: mit einem Samenkorn, oder zwei oder zwanzig - so viele eben zu finden sind in den kleinen, bunten Papiertüten. Diese Samen könnte man zur Vorbereitung in lauwarmes Wasser legen. Manche schwören auf Kamillentee und wieder andere finden, dass es reicht, die Anzuchterde einfach feucht zu halten.

Gärtnerin Doris Huber verkauft nicht nur Samen in allen Größen und Formen. Sie zieht sie auch privat gerne selbst vor. Einmal, weil es Spaß macht und dann, um ihrer Kundschaft praktische Tipps geben zu können, worauf die bei der Aussaat achten müssen. Doris Huber beginnt ihr Gartenjahr mit Tomaten- und mit Paprikasamen.

"Mein Gartenjahr fängt ganz privat genau jetzt an. Ich säe jetzt aus, wobei manche Kunden noch früher anfangen. Für mich geht es immer dann los, wenns´ endlich bald warm wird!"

Jetzt wäre aber auch schon die Zeit für Kartoffelsetzlinge oder für Steckzwiebeln, beschreibt die Gärtnerin. Manche Ihrer Kundinnen und Kunden haben schon im Januar mit dem Vorziehen begonnen. Einen Königsweg gebe es da nicht, sagt Doris Huber. Manche haben die Paprika schon im Anzuchtkasten, wieder andere warten mit dem Tomaten-Säen lieber noch etwas und wieder andere ziehen überhaupt nichts vor, kaufen die Samen aber jetzt schon, weil die Auswahl später nicht mehr so groß ist.

Tomaten, Paprika, Zucchini, Gurken oder Kürbisse

Wer das Vorziehen gerne mal selbst ausprobieren möchte: jetzt wäre auch schon bald die Zeit für Zucchini, Gurken oder für Kürbisse. Kartoffeln werden im dunklen, kalten Keller vorgekeimt, um sie dann im April direkt nach draußen in den angewärmten Boden zu legen.

Anzuchtkästen funktionieren sehr gut

Doris Huber empfiehlt für das Vorziehen sogenannte Anzuchtkästen, am besten mit Deckel. Die jungen Pflanzen haben es nicht nur gerne feucht, sondern auch warm - so um die 22 Grad Celsius. Dazu stellt die Gärtnerin ihre Anzuchtkästen schon mal auf die Heizung, um sie später wieder auf die Fensterbank zu heben, denn die Keimlinge brauchen Licht genauso dringend.

Das Glück eines jeden Hobbygärtners ist der Moment, in dem die jungen Pflanzen zum ersten Mal die Erde durchbrechen und ihre Keimblätter in die Höhe recken. Wobei nicht alle Samen gleich schnell keimen. Ein bis drei Wochen dauert es, je nach Sorte, bis sich die ersten Pflänzchen zeigen. Und manchmal keimen alte Samen überhaupt nicht mehr.

Je nach Sorte müssen die Samen auch unterschiedlich behandelt werden. Die einen werden auf die Erde gelegt, die andern hineingedrückt - vorsichtshalber auf die Tütenrückseite gucken, meint Doris Huber. Da steht schon drauf, wie und vor allem wann man die Pflanzen in die Erde bringt.

Ab zehn Zentimetern Länge umtopfen

Wenn die jungen Pflanzen eine Höhe von vielleicht zehn Zentimetern erreicht haben, kann man sie umtopfen. Tomaten am besten wieder bis zu den Blättern eingraben, damit sie mehr Halt bekommen, empfiehlt die Bruchsaler Gärtnerin.

Auspflanzen erst nach den Eisheiligen?

Raus dürfen die jungen Pflanzen aber noch lange nicht. Das könne schon bis Mai dauern, beschreibt Doris Huber. Geduld gehört zum Gärtnern dazu. Dafür ist die Freude umso größer, die kleinen Pflänzchen wachsen und gedeihen zu sehn. Richtig raus geht es also erst, wenn die Fröste komplett durch sind. Die Eisheiligen Mitte Mai waren früher der richtige Zeitpunkt. Der habe sich aber, meint Huber, in den letzten Jahren nach vorne verschoben. Aber auch hier hat jeder Gärtner und jede Gärtnerin ihre eigene Methode.

Einen Tipp für schöne und vor allem für mehr Paprika aus eigener Ernte hat Doris Huber noch: Später, wenn sie blühen, zwickt die Gärtnerin die erste Blüte ab. Damit verzweigt sich die Pflanze besser und bekommt mehr Blüten und damit auch mehr Früchte. Aber das kommt erst, wenn sie dann im Mai ausgepflanzt sind.

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