"Weihnachten neu erleben" sollte eigentlich in diesem Jahr vor rund 100.000 Zuschauern als Live-Event aufgeführt werden. Doch dann kam Corona und im Sommer die Absage für die geplanten Aufführungen in der dm-Arena.
Multimediales Konzept für ganz Deutschland
Als Alternative entwickelten die ehrenamtlichen Organisatoren ein multimediales Konzept: Statt Live-Show wurde es eine Aufzeichnung, die an Heiligabend im Internet zu sehen sein soll. "Ich wünsche mir, dass wir Menschen die wegen Corona alleine zu Hause sind, erreichen können und so Hoffnung und Freude in die Wohnzimmer bringen können", sagt Projektleiter Michael Hoffmann. Produziert wurde die Show Ende November in der Karlsruher dm-Arena.
Mit dabei waren prominente Unterstützer wie zum Beispiel der Schauspieler Samuel Koch, die Influencerin Lisa Mantler aus Stuttgart und der Bischof von Passau, Stefan Oster. Über 700 Kirchengemeinden aller Konfessionen aus ganz Deutschland unterstützen die Aktion und binden sie in der Adventszeit in ihre Gottesdienste ein. Mit dieser Resonanz hatten die Macher nicht gerechnet.
"Aus einem Plan B ist ein großer, besserer Plan A geworden."

Aufwändige Produktion soll Weihnachten neu erlebbar machen
Die Aufzeichnung fand unter strengen Hygienevorschriften statt. Corona-Test und Masken außerhalb der Spielszenen waren Pflicht für die Beteiligten. Zudem durften nur maximal 100 Personen gleichzeitig in der Halle sein.
Die Macher wollen mit dem Musical aus Tanz und Musik die Weihnachtsgeschichte für viele Menschen neu erzählen. Deshalb verbinden sie die christliche Botschaft mit Ereignissen aus der Zeitgeschichte. Zum Beispiel mit dem Mauerfall oder dem sogenannten "Weihnachtsfrieden" aus dem 1. Weltkrieg, bei dem deutsche und britische Soldaten eine nicht autorisierte Waffenruhe beschlossen, um Weihnachten zu feiern.
Vor der Aufzeichnung in der dm-Arena fanden Dreharbeiten für Videos statt, die in dem Musical auftauchen. So wurde eine Kriegsszene auf einem Acker in Dettenheim (Landkreis Karlsruhe) oder ein Musikvideo auf dem Battertfelsen in Baden-Baden gedreht.
Projekt unter dem Dach der Ökumene
Das Karlsruher Projekt startete im Jahr 2014 auf Initiative der evangelischen Freikirche ICF. Damals in einem Kino mit gerade mal 2.000 Zuschauern. Mit wachsendem Erfolg: Im Jahr 2018 haben rund 50.000 Besucher die Show in der dm-Arena sehen können. In diesem Jahr sollte es Tickets für 100.000 geben.
Über die Jahre ist aus dem Projekt eine ökumenische Musical-Produktion geworden. Die Organisatoren gründeten einen Verein. So sind unter anderem die katholische und evangelische Kirche aus Karlsruhe Teil des Projekts.
"Wir freuen uns, dass wir hier gemeinsam ökumenisch unterwegs sind."
Spenden für Jugendsozialarbeit in Karlsruhe
Die Macher wollen mit dem Musical Spenden einsammeln - das ist ihr Ziel seit Beginn des Projekts. Diese fließen an Karlsruher Projekte, wie beispielsweise die Kinder- und Jugendarche in Karlsruhe, die Kindern in emotionaler und finanzieller Not hilft. Bei der Produktion vor zwei Jahren kamen rund 300.000 Euro zusammen.
Die Veranstaltung soll an Heiligenabend ab 21 Uhr auf Videostreamplattformen wie YouTube zur Verfügung stehen.