Im Wasser, das am Marktplatz in Karlsruhe aus dem Boden sprudeln soll, sind immer noch zu viele Keime. Das hat die Stadt nach einer erneuten Untersuchung von Wasserproben mitgeteilt. Deswegen sollen die Wasserspiele erneut mit chlorhaltigen Mitteln desinfiziert werden. Danach wird das Wasser noch einmal untersucht. Man arbeite daran, die Wasserspiele so schnell wie möglich wieder in Betrieb zu nehmen, so das städtische Gartenbauamt. Einen genauen Termin könne man nicht nennen.
Uringeruch war bei einer Wartung der Wasserspiele aufgefallen
Die Fontänen am Marktplatz stehen seit vergangener Woche still. Bei Wartungsarbeiten am 10. Mai war aufgefallen, dass das Wasser stark nach Urin roch. Man habe die relativ neue Anlage, die im Sommer auch von Kindern zur Abkühlung genutzt wird, sofort abgestellt, so der stellvertretende Leiter des zuständigen Gartenbauamts Klaus Weidel.
Die Anlage wurde daraufhin mit einer chlorhaltigen Lösung desinfiziert. Anschließend wurden Wasserproben entnommen und untersucht.
Vermutung: Mehrere Leute haben in die Anlage gepinkelt
Zunächst hatte das Gartenbauamt den Verdacht, dass im Zusammenhang mit dem Fest der Sinne, das am Wochenende ebenfalls auf dem Marktplatz stattfand, Abwasser in das flache Becken zwischen Pyramide und Kaiserstraße geleitet wurde. Der Verdacht bestätigte sich aber nicht. Stattdessen ging das Amt davon aus, dass zwischen Sonntag und Dienstagmorgen mehrere Personen gleichzeitig in die Anlage uriniert haben. Beweise dafür gibt es nicht.
Die Wasserspiele, die aus einem großen unterirdischen Wasserbehälter und einem Rohrleitungssystem bestehen, mussten aufwendig gereinigt und desinfiziert werden. Eine Firma, die die Arbeiten schnell erledigen kann, war nicht leicht zu finden, so der stellvertretende Amtsleiter.