Kaum ist das Essen serviert, zücken manche Menschen ihr Smartphone und posten die Bilder dann gleich auf Instagram, Twitter und Co. Die Gründe hierfür sind vielschichtig. Manche möchten eine Erinnerungshilfe, andere sehen das Essen als ein Statussymbol, und wieder andere wollen die Freude an der Kulinarik einfach nur mit anderen teilen. Wie aber geht es den Köchen, wenn ihr Essen fotografiert und in den sozialen Netzwerken geteilt wird?
Foto vom Essen als Statussymbol?
In Spitzenrestaurants kommt es seltener vor, dass Menschen ihr Essen fotografieren, aber auch dort gibt es das Phänomen. Alexander Mayer, Küchenchef vom Wintergarten in Brenners Parkhotel in Baden-Baden, hat nichts dagegen.
Denn es gehe schließlich primär um den Geschmack, so Mayer. Trotzdem sei das Abfotografieren seines Essens durch andere Menschen natürlich auch eine Wertschätzung für seine Arbeit und die seines Teams.
Respekt vor dem Essen gefordert
Ein wenig anders sieht das sein Schweizer Kollege Moses Ceylan. Er brachte es früher als Koch im Restaurant Einstein in St. Gallen bereits zu Sternen. Natürlich: auch er freut sich über Wertschätzung seiner Arbeit, aber - der Respekt vor dem Koch und dem Essen müsse Priorität haben. Fotografie und Essen sei ein zweischneidiges Messer.
Und das wiederum wäre dann schädlich für das Restaurant und nicht zuletzt auch den Koch, meint Ceylan.
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Gourmet-Hunter fotografiert alles, was auf den Teller kommt
Die Baden-Badener Hobbyköchin Darina Wachaczewsky fotografiert auch gerne Essen im Restaurant. Vor allem aber ihr Eigenes und postet das dann in ihrem Blog auf Instagram. Gourmet-Hunter nennt sie sich dort - Essen ist für sie ein Gemeinschaftserlebnis.
Social-Media-Postings bringen neue Gäste in die Restaurants
Allerdings: Gourmet-Hunter Wachaczewsky ist das Urheberrecht sehr wichtig. Posten dürfe man Essen nur, wenn man die Quelle nenne, das sei die wichtigste Regel. Wie auch immer: den Köchen spült die Social-Media-Welle natürlich auch neue, junge Gäste ins Haus. Brenners Küchenchef Mayer sagt, man dürfe bei Allem das Wesentliche beim Essen aber nicht aus dem Blick verlieren - mit oder ohne Fotografie. "Wir suchen nach Gerichten, an die ein Gast für ewig zurückdenkt", erzählt Mayer. Das sei das Bleibende an der Kochkunst.