Acht Kandidatinnen und Kandidaten treten in der Kurstadt für die Amtswahl an und selten war das Rätselraten größer, wer das Rennen am kommenden Sonntag für sich entscheiden wird. Am vergangenen Montag haben sich die Kandidatinnen und Kandidaten im Kurhaus von Baden-Baden der Öffentlichkeit vorgestellt.
Die Amtsinhaberin: Baden-Badens Oberbürgermeisterin Margret Mergen
Amtsinhaberin Margret Mergen ist seit acht Jahren Oberbürgermeisterin von Baden-Baden. Vorher war die Christdemokratin bereits erste Bürgermeisterin von Heilbronn und Karlsruhe, sie bringt also 22 Jahre Politik-Erfahrung mit. Mergen machte in ihrer Vorstellungsrede im Kurhaus einen kämpferischen Eindruck. Zwei Minuten ihrer Redezeit widmete sie als einzige der weltpolitischen Lage. Sie hat ein breites politisches Programm, unter anderem mit den Themen Wohnraum, Infrastruktur und Wirtschaft.
Bauauschuss: Aus für Baugenehmigung Baden-Badener Gemeinderat berät über Zukunft des Neuen Schlosses
Im Gemeinderat Baden-Baden wird über die Zukunft des sanierungsbedürftigen Neuen Schlosses entschieden. Mehrere Fraktionen hatten sich stark gemacht, den Bebauungsplan aufzuheben.
Die Herausforderer: Zwei Bürgermeister und ein Stadtrat
Der grüne Sozialbürgermeister Roland Kaiser stellt sich ebenfalls zur Wahl. Sein Slogan: Das neue Miteinander. Er zeigte sich bei der Vorstellungsrede analytisch. Seine Themen sind unter anderem eine neue Verkehrsplanung für Baden-Baden, den Einzelhandel stärken und Klimaschutz. Und ein weiterer Bürgermeister will das Amt in Baden-Baden übernehmen. Der parteilose Dietmar Späth ist seit 1993 Bürgermeister der Gemeinde Muggensturm (Landkreis Rastatt). Er sprach frei auf der Bühne im Kurhaus und entwarf dort sein Bild von einem besseren Baden-Baden.
Rolf Pilarski präsentierte den Bürgerinnen und Bürgern viele konkrete Zahlen, sein Themengebiet ist breit. Der FDPler ist seit 2014 Stadtrat. Er kritisierte seinen Mitbewerber Späth für dessen Wahlkampf. Der hatte viele Freiflächen in der Stadt gemietet und massiv plakatiert. Pilarski will sich vor allem für Schuldenabbau und Finanzen einsetzen, hat aber auch andere Themen wie Digitalisierung und Umwelt.
Weitere Kandidatinnen und Kandidaten für Baden-Baden
Die Bürgerinnen und Bürger haben am Sonntag noch mehr Auswahl. Peter Hank von der Partei Die Basis stellt sich ebenfalls zur Wahl. Hank ist bisher als Gegner von Corona-Maßnahmen in Erscheinung getreten. Der 67-Jährige war früher Leiter der städtischen Galerie Fruchthalle in Rastatt. Bei seinem Auftritt richtete er sich vor allem gegen Politik und Medien. Bettina Morlok, unabhängige Unternehmerin, präsentierte sich dagegen versöhnlich. Sie will sich für Tourismus, Gewerbe und Gastronomie einsetzen.
Außerdem treten der Industriekaufmann Peter Görtzel und der Geschäftsmann Stefan Bäuerle an. Die beiden beschränkten sich in ihrer Vorstellungsrede allerdings weitgehend auf ihren eigenen Lebenslauf. Klare politische Konzepte für Baden-Baden waren hier nicht zu erkennen.
Oberbürgermeister braucht absolute Mehrheit
Wer bei der OB-Wahl am kommenden Sonntag gewinnen will, braucht die absolute Mehrheit der Stimmen. Das heißt, die Person braucht mehr als die Hälfte aller Stimmen. Wegen der vielen Bewerberinnen und Bewerber ist die Wahrscheinlichkeit aber hoch, dass das niemandem im ersten Wahlgang gelingen wird. Dann wird am 27. März neu gewählt. Dann gewinnt, wer die meisten Stimmen hat.