Vulcan Energie setzt auf Lithium-Förderung in Insheim (Foto: SWR)

Karlsruher Unternehmen will Rohstoff aus dem Thermalwasser holen

Vulcan Energie baut Lithium-Demonstrationsanlage in Landau

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Andreas Fauth
Ein Bild von Andreas Fauth (Foto: SWR, Patricia Neligan)

Der Karlsruher Lithium-Förderer Vulcan Energie will bis Anfang 2023 eine Demonstrationsanlage in Betrieb nehmen. Aktuell testet das Unternehmen sein Verfahren im südpfälzischen Insheim.

Derzeit optimiert das Karlsruher Unternehmen sein Verfahren, mit dem Lithium aus Thermalwasser gefiltert wird. Das passiert in einer kleinen Pilotanlage im Geothermiekraftwerk in Herxheim-Insheim (Landkreis Südliche Weinstraße).

Größere Demonstrationsanlage entsteht in Landau

Im benachbarten Geothermiekraftwerk in Landau ist eine 200 Mal größere Demonstrationsanlage geplant. Wegen Lieferproblemen sei der Start dort noch nicht möglich, so das Unternehmen. Insgesamt wolle man künftig Lithium für eine Million Autobatterien pro Jahr liefern. Zuletzt war der Autobauer Stellantis, zu dem unter anderem Peugot und Opel gehören, mit 50 Millionen Euro bei Vulcan eingestiegen.

"Wir liegen gut im Zeitplan!"

Lithium weltweit gesucht

Lithium ist weltweit ein gefragter Rohstoff. Das Leichtmetall wird für die Batterien von Elektroautos benötigt, aber auch für die Herstellung von Handy-Akkus. Bisher stammt das meiste Lithium aus Australien und Südamerika. Im Oberrheingraben schlummert das größte Lithium-Vorkommen in Europa. Hier setzt Vulcan Energie an. Bei der Förderung von Geothermie will das Karlsruher Unternehmen auch Lithium gewinnen - CO2-neutral.

Noch hat das Unternehmen einen weiten Weg vor sich. 2025 will man bereits Lithium für eine Million Autobatterien pro Jahr fördern. Man hat bereits Erkundungsgenehmigungen für viele Regionen, etwa in der Südpfalz und der Ortenau. Auch ist es Vulcan Energie in einer Pilotanlage bereits gelungen, Lithium zu fördern - allerdings längst noch nicht im industriellen Maßstab.

Vulcan Energie testet sein Verfahren in der Anlage in Insheim (Foto: SWR)
Vulcan Energie testet sein Verfahren in der Anlage in Insheim

Mehrere Erfolge für Vulcan Energie

Dennoch ist ein regelrechter Hype um Lithium am Oberrhein und das Karlsruher Unternehmen ausgebrochen. Im Juni war bekannt geworden, dass der Autobauer Stellantis, zu dem unter anderem die Marken Peugeot, Opel und Fiat gehören, mit 50 Millionen Euro bei Vulcan Energie eingestiegen ist. Geschäftsführer Horst Kreuter hatte dies als ein "wichtiges Statement" eines der größten Automobilhersteller der Welt bezeichnet.

Mit VW hat das Karlsruher Unternehmen zudem eine Liefervereinbarung geschlossen. Der deutsche Autokonzern soll ab 2026 Lithium in Batteriequalität von Vulcan Energie erhalten. Im Frühjahr wurde in Karlsruhe-Durlach ein Labor eröffnet, in dem das Verfahren zur Gewinnung von Lithium optimiert werden soll.

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