Gänse stehen in einem Stall. Karlsruhe erlässt wegen der Vogelgrippe eine Stallpflicht für Geflügel (Foto: dpa Bildfunk, picture alliance/dpa | Christian Charisius)

90 Fälle im Karlsruher Zoo

Karlsruhe erlässt Stallpflicht nach Ausbruch der Vogelgrippe

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Die Stadt Karlsruhe wird nächste Woche eine einmonatige Stallpflicht für Geflügel anordnen. Grund ist ein massiver Ausbruch der Geflügelpest im Karlsruher Zoo.

Mittlerweile gibt es im Karlsruher Zoo rund 90 Fälle der hochansteckenden Vogelgrippe. 26 Tiere sind bereits gestorben, darunter 14 Pelikane. Zoodirektor Matthias Reinschmidt spricht von einer Katastrophe. Ein solcher Ausbruch der Vogelgrippe sei ihm aus keinem anderen Zoo bekannt.

"Es ist für mich als Vogelliebhaber das Schlimmste, was passieren kann."

Stallpflicht für Hühner, Enten und Gänse

Um eine weitere Ausbreitung der Vogelgrippe in Karlsruhe zu verhindern, hat die Stadt jetzt entlang der größeren Fließgewässer eine Stallpflicht angeordnet. Sie gilt unter anderem für Hühner, Enten und Gänse.

Die Tiere müssen aus Sicherheitsgründen in geschlossenen Ställen untergebracht werden, fordert die Stadt. Lediglich bei Hobby- und Rassegeflügelhaltungen darf die Abdeckung nach oben hin auch aus einem kleinmaschigen Netz bestehen. Die Regel gilt für alle Tierhalter in einem Korridor von 500 Metern links und rechts der Gewässer und zwar bis mindestens Mitte März.

Bisher geht die Vogelgrippe vor allem von Wildvogelarten aus, die sich vorwiegend an Gewässern aufhalten. Hier ist das Ausmaß der Vogelgrippe nicht eindeutig zu ermitteln, heißt es von der Stadt. Wer tote Wasservögel oder Greifvögel findet, kann sich bei der Feuerwehr oder der 115 melden.

Pfleger betreten Gehege nur in Schutzanzügen

Im Karlsruher Zoo sind seit letzter Woche alle Vögel in 25 Kleingruppen aufgeteilt. Zwei der Kleingruppen sind von der Vogelgrippe betroffen. Geschulte Tierpfleger versorgen die Tiere unter strengen Hygienenmaßnahmen. Vor dem Betreten der jeweiligen Anlage ziehen sie sich einen Schutzanzug, Brille, Maske, Handschuhe und Überschuhe an. Diese Schutzkleidung wird vor dem Eintreten bei jeder Gruppe komplett erneuert.

In einem Stall voller Flamingos steht ein Tierpfleger in Schutzkleidung. Im Karlsruher Zoo ist die Vogelgrippe ausgebrochen. (Foto: Pressestelle, Timo Deible/Zoo Karlsruhe)
Tierpfleger Dennis Zander füttert im Karlsruher Zoo die Kubaflamingos. Der Schutzanzug ist nötig, weil im Zoo die Vogelgrippe ausgebrochen ist.

Auch nach den ersten Tests werden die rund 700 Vögel aus dem Karlsruher Zoo regelmäßig weiter getestet. "Wir arbeiten derzeit alle an der Belastungsgrenze, um diese Krise meistern zu können", sagt Zootierarzt Marco Roller. Alle Beteiligten der Stadt arbeiten nun an einem Sicherheitskonzept, mit dem die Ausbreitung des Virus verhindert und der Tierbestand im Zoo gerettet werden kann. Der Zoo bleibt bis auf weiteres geschlossen.

Karlsruhe

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Karlsruhe

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SWR